Samplesets der Klosterkirche Maihingen von Pipeloops und Prospectum

    • Offizieller Beitrag

    Der Orgelbauer hat mit anderen die beiden Samplesets verglichen. (Ich nicht - warte immer noch auf die Ansbacherin von Gernot (prospectum) , und werde mir wohl erst dann das neue Verfahren anhören.....)

    https://www.johnboersma.nl/baumeister2-deutsch.html

    Über die beiden Samplesets leider nur drei Zeilen mit sehr subjektiven und undifferenzierten Aussagen.

    John Boersma lobt hier seine Hauptwerksorgel und deren wertvolle Lautsprecher, ohne zu nennen, um welche Lautsprecher es geht. Nach etwas Suche habe ich dann auf der Startseite ein Bild seiner Orgel entdeckt. Dort sieht man, dass es sehr teure Nahfeldmonitore der Firma Adam sind. Leider sind diese akustisch ungünstig zu hoch über den Ohren aufgestellt, sodass sie ihre guten Eigenschaften nicht ausspielen können:

    https://www.johnboersma.nl/index2-deutsch.html

  • Dort sieht man, dass es sehr teure Nahfeldmonitore der Firma Adam sind. Leider sind diese akustisch ungünstig zu hoch über den Ohren aufgestellt, sodass sie ihre guten Eigenschaften nicht ausspielen können:


    https://www.johnboersma.nl/index2-deutsch.html

    Die Aufstellung der Monitore scheint ein verbreitetes „Problem“ zu sein. Ich sehe das bei ganz vielen Heimorglern, das die Lautsprecher ungünstig stehen.
    Was ich nur nicht verstehe: Wenn man schon teure Monitore kauft, sollte man sich doch auch mit deren optimalen Aufstellung beschäftigen. Es ist da ja auch eine Anleitung dabei, wo beschrieben ist, wie die stehen sollen.

    • Offizieller Beitrag

    Tja - für manche klingt es wohl automatisch gut, wenn es nur teuer genug war. ;) Ich kann es auch oft nicht nachvollziehen was sich die Leute denken - ich denke, oftmals denken sie vermutlich nichts. Oder es fehlt halt einfach das Wissen und das Gespür für Physik und speziell für Akustik. Es ist immer wieder mal zu sehen, wie hochwertige Nahfeldmonitore hinter Pfeifen-Attrappen-Prospekte gestellt werden, weil es halt so viel "orgeliger" aussieht. Wenn man das macht, klingen sie kaum besser als billige Schepperkisten.

    In den letzten Jahren ist zu beobachten, wie es immer mehr Hersteller von VPO-Spieltischen gibt. Leider macht sich auch davon scheinbar kaum einer Gedanken um das wichtigste Thema einer VPO - die Klangabstrahlung. Hauptsache der Spieltisch sieht edel aus und links und rechts vom Klaviaturblock auf Kopfhöhe gibt es beeindruckende Manubrien oder Touchscreens. Damit ist dann der beste Platz für eine gute Abstrahlung eben schon verbaut und irgendwo finden die Lautsprecher halt notgedrungen noch ein Plätzchen im Abseits.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das Auge "ißt" halt mit.

    Am Anfang der HiFi-Technik konnte man die gleichen Phänomene beobachten. Lautsprecherboxen mussten "aussehen". Je technischer und aufwändiger gestaltet mussten sie ja auch klingen. Ist doch klar.

    Man setzte die Membranen unterschiedlich tief ins Gehäuse um Phasenlagen auszugleichen.

    Das war unzureichend weil ein Versatz von

    1 cm im Tieftonbereich nicht relevant ist und im Hochtonbereich nur einen einzigen Ton und dessen Oktaflagen betraf. Und dass nur bei einer für diese Box festgelegte Hörposition. Außerdem die Phasenlagen für den Klang nicht bestimmend sind.

    War physikalisch absoluter Unsinn aber ein gutes Verkaufsargument und wurde mit entsprechender Flüssigkeit in den Mundwinkeln gekauft und jedem Kundgetan wie gut die sind.

    Verstärker und Plattenspieler wurden designt.

    Was kam oft heraus? Tolle optische Anlage - und mieser Klang.

    Schaut man sich die "Namen" und das entsprechende Design einiger Autos an.....ein Offroad oder Outlander fährt sich natürlich viel besser als ein.....(ich mach jetzt keine Schleichwerbung)

    Warum sollte es denn bei Orgeln anders sein?

    Schicker und teurer Spieltisch mit tollen Manubrien, negativ gefärbten Manualen, reichlich Pistons usw.......das hat doch was. .....Und der Rest, die Abstrahlung?

    Dann kommt manchmal noch etwas hinzu, ich trau mich und formuliere es mal so krass übertrieben:

    Alle meine Entchen mit 1 Finger-Suchsystem ist evtl keine adäquate Darbietung auf solchem Teil.

    So ein Ding schreit förmlich nach Virtuosität,

    aber Jeder wie er es gerne mag. Man kann ja auch Wasser aus einem goldenen Kelch trinken. Ist alles erlaubt.

    Ist nur eine sch(m)erzhafte Übertreibung von mir. So sind wir Menschen halt. Ich reih mich gerne ein

  • Es ging um 2 technisch völlig verschiedene Umsetzungen des Samplings der gleichen historischen Orgel.

    Der eine, Gernot (von prospectum), versucht nach 17 Jahren Forschung (und wohl vielen Jahren Kampf mit HW ;)) einen neuen Ansatz. Verschiedene Fakten klingen spannend.

    Nicht immer zahlen sich solche Forschungen aus, aber ich würde das Gernot sehr wünschen.

    Der sehr erfahrende John Boersma und seine Intonateurenfreunde kamen zu einem eindeutigen Ergebnis ihres Vergleichtests.

    Da mir die Maihingen nach der ersten Begeisterung über das Demoset von pipeloops klangcharakterlich zu speziell ist, um es öfters zu spielen, freue ich mich nun

    wieder auf die Wiegleb/Ansbach. Zumindest habe ich nach dem obigen verlinkten Statement wieder etwas Hoffnung bezüglich dieses Ansatzes.

    (Allerdings kaufe ich überhaupt kein Set mehr, das nicht auch eine sehr gute "SemiDry-Perspektive" bietet. Sollte das bei der hoffentlich kommenden Ansbacherin

    möglich sein, diese Perspektive sowie die mit Hall einzustellen (im Sinne von allen neueren Sets von Sonus Paradisi), werde ich sie mir anschaffen und bin freudig gespannt darauf.

    Sollte es ein "festes" Wetset (wenn auch anderer Art ....mit immer recht viel Raum) werden, muss ich warten, bis HW nach den Erklärungen von Gernot Wurst die Voraussetzungen schafft, auch diese IR-Technik vernünftig einzubinden.

  • aber Jeder wie er es gerne mag. Man kann ja auch Wasser aus einem goldenen Kelch trinken. Ist alles erlaubt.

    Ist nur eine sch(m)erzhafte Übertreibung von mir. So sind wir Menschen halt. Ich reih mich gerne ein

    Mein Vergleich aus dem außerorgelischen ist gerne:
    Aldi-Bratwurst auf nem 600-Euro-Gasgrill

    ?️ One chili a day keeps the doctor away!

    • Offizieller Beitrag

    Es ging um 2 technisch völlig verschiedene Umsetzungen des Samplings der gleichen historischen Orgel.

    Das wissen wir. Es ist der Titel dieses Themas.

    Der sehr erfahrende John Boersma und seine Intonateurenfreunde kamen zu einem eindeutigen Ergebnis ihres Vergleichtests.

    Außer dem subjektiven Urteil von John Boersma ist keinerlei Test zu erkennen, der über nachvollziehbare Kriterien eine qualitative Bewertung beider Sets zulassen würde. John Boersma ist für mich kein Heiliger, dessen Urteil ich über das Urteil von irgendjemand anders stellen würde. Er hat ein paar Bastelbücher für Hausorgelbauer geschrieben, aber die Lautsprecher meiner VPO würde ich von ihm nicht positionieren lassen. ;)

    Der eine, Gernot (von prospectum), versucht nach 17 Jahren Forschung (und wohl vielen Jahren Kampf mit HW ;) ) einen neuen Ansatz. Verschiedene Fakten klingen spannend.

    Das Wort "Forschung" würde ich hier nicht anwenden wollen, da dies wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung vorbehalten bleiben sollte. Entwicklung trifft es wohl besser. Er entwickelt hin und wieder vor allem Software für die Bearbeitung von Audio-Samples. Wie er selbst schon mehrfach betont hat, macht er hauptberuflich einen anderen Job und ist in der Freizeit vor allem mit Familienangelegenheiten ausgelastet, sodass für sein Hobby der Sampleset-Herstellung in diesen 17 Jahren nur vergleichsweise wenig Zeit übrig blieb. Deswegen dauert es immer ein paar Jahre, bis das nächste Sampleset von ihm kommt. Dieser Umstand war anfangs für viele ungeduldige Hauptwerk-Jünger ein Anlass für Unmut. Aber inzwischen hat man sich daran gewöhnt und nimmt Ankündigungen von neuen Samplesets gelassener entgegen. Wenn ein neues Set von ihm erschien, so war es bisher immer von guter Qualität.

    Sein Maihingen Set kann ich selbst nicht beurteilen, da ich es nicht testen kann. Der neue Ansatz überzeugt mich aber alleine schon von der physikalischen Theorie her überhaupt nicht, wie ich an anderer Stelle schon detailliert dargelegt habe.

    Sollte es ein "festes" Wetset (wenn auch anderer Art ....mit immer recht viel Raum) werden, muss ich warten, bis HW nach den Erklärungen von Gernot Wurst die Voraussetzungen schafft, auch diese IR-Technik vernünftig einzubinden.

    Was macht Dich so gewiss, dass die Hauptwerk-Software überhaupt in diese Richtung der IR-Technik entwickelt werden soll? Von der Theorie her müsste sie praktisch mit fast unendlich vielen IRs arbeiten können, um einen Vorteil ohne Nachteile gegenüber der jetzigen Wet-Technik zu haben. Das ist alleine schon mit dem derzeitigen Stand der Computertechnik kaum machbar. Jedenfalls nicht für so ein komplexes System wie eine Kirchenorgel.