Der sonntägliche Wahnsinn

  • Warum habe ich meine eigenen Bücher? Weil diese meinem Geschmack entsprechen. Die aktuellen vierstimmigen Sätze gefallen mir nicht, da Spiele ich lieber die alten Sätze aus der Provinz Sachsen oder Kassel, da diese clever und kreativ sind, nicht so wie die glatten Akkordharmonisierungen. Diese enthalten aber kein Vorspiel, da sind die Bärenreiter hingegen sehr gut mit teilweise pfiffigen Vorspiele auf die man selbst nicht spontan kommen würde.

    Natürlich kann ich auch selbst einfach aus dem Gesangsbuch harmonisieren und auf die ersten Takte ein Vorspiel machen. Aber mein eigener Anspruch ist eben etwas höher als ich sicher und gut harmonisieren könnte. Zumal es durchaus Lieder gibt die man nicht so einfach plausibel harmonisiert. Nimm dir z.B spontan das Stück "ich wollt das ich daheime wär" mit einer besonderen Äolischen Melodie und mache ein Vorspiel, Choral und Nachspiel. Ich wette mit dir das deine Lösung nicht den Charakter des Liedes trifft. Im Choralbuch habe ich eine ausgearbeitetes Vorspiel wo das Thema durch die lagen wechselt und ein Choral der das Einatmen und ausatmen der Melodie genau trifft.

    Zusätzlich habe ich eben auch immer Präludien, Mediation oder Postludium vorbereitet was man nicht jeden Sonntag hört. Mein Anspruch ist eben musikalisch etwas pfiffiges und ausgearbeitetes zu liefern, damit der Besucher nicht nur sagt das ihm die Predigt berührt hat sondern auch die Musik. Improvisation ist schon wichtig, aber man wird selten an die Qualität eines ausgearbeiteten Stücks kommen. Außerdem improvisiert jeder nach seinen Geschmack und das Prinzip ist meist das gleiche. Wer Jazz mag, der wird dies immer einfließen lassen. Auch ich lasse meine Vorlieben einfließen, aber gleichzeitig will ich mehr bieten als meine Vorliebe.

    Zu guter letzt, ich kann ihn meinem Buch Änderungen und Hinweise ohne schlechtes Gewissen eintragen.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Hallo zusammen,

    das A und O bei der Liedbegleitung ist meiner Meinung nach, daß die Gemeinde auch singt, gut und mit Freude. Dazu ist das Tempo am wichtigsten. Ein Lied sollte mit Schwung vorgetragen werden (Die meisten Lieder im 4/4 Takt zählt man daher besser auf Halbe, statt auf Viertel). Die schönste und versierteste Choralbegleitung verfehlt ihren Zweck, wenn sie zu langsam vorgetragen wird oder die Pausen immer länger werden, weil man zwischen drin überlegen muß, wie es weitergeht. Aus dem Grund bin ich beim freien Harmonisieren eher zurückhaltend. (Eine Aufnahme vom eigenen Vortrag, was man am Rechner ja so leicht bewerkstelligen kann, hört sich an den schwierigen Stellen auf einmal nicht mehr so reibungslos an, wie es sich angefühlt hat). Umgekehrt sind viele unterschiedliche Sätze natürlich eine Bereicherung. Bei den Strophen die Registrierung zu wechseln, aber auch den Satz hat etwas Belebendes und dann vielleicht auch für die Gemeinde etwas Begeisterndes, das einen gerne singen lässt. (und wenn der Posaunenchor bei seiner Strophe dann auf einmal eine andere Tonart spielt auch etwas Erheiterndes).

    Egal ob neue Lieder, alte Lieder, Bach Satz oder Reger Satz. Als Organist muß ich die Gemeinde beim Gesang führen, Dazu muß ich sicher sein, in dem was ich spiele und wie ich es spiele. Dazu gehört aber auch die Freude und Begeisterung des Organisten. Langweilt sich der Organist beim Spielen, langweilt sich die Gemeinde auch beim Singen.

  • das A und O bei der Liedbegleitung ist meiner Meinung nach, daß die Gemeinde auch singt, gut und mit Freude. Dazu ist das Tempo am wichtigsten.

    Das ist ein spannender Punkt. Wie definiert man das richtige Tempo? Im Vergleich zu früher singen wir heute ja im Akkord ein Lied mit 12 Strophen wo die Gemeinde vor 200 Jahren noch in der ersten Strophe wäre. Ich persönlich spiele lieber tendenziell langsamer. Ganz einfach aus dem Grund damit jeder Ton seine Zeit hat zu wirken, jedes Wort und jede Silbe nicht nur ausgespuckt wird und schon wieder vergessen wurde, sondern man die Zeit hat über das was man gerade singt nachzudenken und es auf sich wirken zu lassen. Eigentlich ein Unding unserer Zeit, alles ist auf Schnelligkeit und Effizientes ausgelegt. Auch der Gottesdienst, die Dauer ist genau festgelegt, die Dauer der Predigt, des Gebets sogar für das Vater unser gibt es exakte Vorgaben. Dann müssen noch die 7 Pflichtlieder runter gejodelt werden ohne Sinn und Verstand damit pünktlich um 10:58 Uhr die Abkündigung stattfinden kann und der erste zum Glockenschlag um 11 Uhr nachhause rennen kann weil das Essen um Punkt 12 auf den Tisch muss.

    Früher waren die Gottesdienste rund zwei Stunden und heute wird schnell alles in der halben Zeit runtergeleiert. Wenn der Pfarrer schon sein Evangelium und die Predigt in aller schnelle abarbeitet, dann darf ich mir mit der Gemeinde doch die Zeit beim gemeinsamen Musizieren nehmen um etwas Ruhe einkehren zu lassen.

    Der Gemeindegesang war damals ja auch schon aus technischen Gründen nicht sehr schnell. Mit den damaligen Orgeln wenn man mit Schwergängigkeit der Traktur gegen den Winddruck ankämpfen musste, da konnte man ohne Bleihandschuhe überhaupt kein Tempo wie heute vorlegen. Dieses sehr schnelle Orgelspiel ist ja auch eher später entstanden. Klar darf man auch schnell spielen, aber liturgisches musizieren braucht seine Zeit und ist kein Wettlaufen.

    Viele Lieder habe eine schöne Melodie und eine komplexe Botschaft, aber kaum einer kennt sie. Wie denn auch wenn man sie im hohen Tempo einfach abarbeitet ohne sich damit zu befassen und sie zu verstehen.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • ...da gehts gar nicht um Schnelligkeit und Effizienz.

    damit jeder Ton seine Zeit hat zu wirken, jedes Wort und jede Silbe nicht nur ausgespuckt wird und schon wieder vergessen wurde, sondern man die Zeit hat über das was man gerade singt nachzudenken und es auf sich wirken zu lassen

    Worte stehen ja in einem Satz, im Zusammenhang und nicht alleine. Eine gute Melodie bringt durch den Bogen, Halbsatz der Choralzeile diesen Zusammenhang auch zum Ausdruck. Spielt man Note für Note zerreisst man diesen Zusammenhang und damit auch den Satz und die Aussage. Eine gute Melodie betont auch durch ihre Motive und ihren Verlauf.

    Ich gebe Dir recht, daß eine getragene Melodie und damit auch eine im einzelnen Ton ausgestaltete Melodie etwas Schönes ist und eine gute Sängerin oder Sänger kann auch langsam gestalten und ausdrücken. In meiner Erfahrung ist das aber nur ganz selten im Gemeindegesang der Fall. (Stille Nacht und Meerstern ich dich grüße sind da so Ausnahmen). Eine Melodie hat immer einen bestimmten Charakter. O Traurigkeit, o Herzeleid verlangt einen getragenen Ausdruck und sollte ruhiger sein. Aber die Sonne der Gerechtikeit soll ja auf und nicht untergehen.

    Darum ist aus meiner Sicht das beherrschen des Begleitsatzes so wichtig um ihn "fließen" zu lassen. Und daher lasse ich lieber die Finger von der freien Choralbegleitung.

  • Ich Stimme dir da zu. Leider ist die Praxis so dass sich Laien Spieler von Gottesdienst zu Gottesdienst irgendwie retten und die Beschäftigung mit der Musik dabei auf der Strecke bleibt. Ich stelle seit einiger Zeit immer mal Beträge online die sich mit der Geschichte hinter einen Lied beschäftigen. Oft geht leider die Aussage und die Stimmung des Liedes im Alltag verloren.Aber

    Wenn man jedoch für sich selbst die Botschaft im Lied versteht, dann findet man schnell die perfekte Art es zu spielen.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Zitat von Neapolitaner


    das A und O bei der Liedbegleitung ist meiner Meinung nach, daß die Gemeinde auch singt, gut und mit Freude. Dazu ist das Tempo am wichtigsten.


    Ja. Und wichtig ist die genaue Beachtung und Einhaltung des Taktes. Jetzt hat man ja noch Gelegenheit in Online-Gottesdiensten dieses zu Studienzwecken mitzuverfolgen. Und da sieht es bei nebenamtlichen nicht immer gut aus. Auch mir musste das liebevoll erst "eingeprügelt" werden. Keine Ritardandi bei Strophenzeilen! Nicht langsamer werden an schwierigen Orgelstellen! Wenn der Organist nicht im Takt spielt, wie soll die Gemeinde dann "taktvoll" dazusingen. Wenn man das nicht kann, riskiert man in der C-Prüfung eine schlechte Note und ggf. noch mehr. Ich war dabei. Alle Literaturstücke top, Gemeindebegleitung aber nicht. Note 3-4. Neue Lieder funktionieren nur mit genauem Takt, insbesondere auch zwischen den Strophen. Das Vorspiel soll das Lied vorstellen und Takt und Tempo. Der künstlerische Anspruch folgt dem nach.

    Zum Tempo ein Beispiel: Das Gotteslob gibt den Halbetakt bem Liedi 481 mit 84 bpm vor (Sonne der Gerechtigkeit).

    In der katholischen Messe habe ich das schon thematisiert und mit den Pfarrern diskutiert (bei mir auf dem Land). Schwierig. Insbesondere in einer 60+ Gemeinde ist dieses Tempo nicht einzuhalten.

    Im evangelischen Gottesdienst gibt es bei uns mehr jüngere Gemeindesänger und ein anderes Orgelbewußtsein. Da schaffe ich die 84. Schnelleres Spiel wird auch von einigen Pfarrer/innen ausdrücklich gewünscht. Gerade beim Text von Sonne der Gerechtigkeit (Christenheit aufwecken)

    In der neuapostolischen Kirche ist die Besonderheit, dass in der Regel ein Gemeindechor vorhanden ist, der in jedem Gottesdienst singt. Da prozentual viele Chorsänger in der Gemeinde singen, kann man einen guten Gesang "mit Freude" erschaffen.

    Nur natürlich pauschal aufgrund meiner Erfahrung. Habe ich was von Üben gesagt? Ja bitte, das Tempo, mit Metronom.


    Michael

  • ...Ritardando erst ab der letzten Note vor dem Schlußakkord in der letzten Strophe. Sonst leifert man sich mit der Gemeinde einen Wettlauf ums langsamer werden.

    Sehe ich ähnlich.

    Generell muss man sich trauen, den Gemeindegesang zu "führen" und das bedeutet eben auch, ein Tempo zu wählen und voraus zu gehen. Man kann Gemeinden auch in gewissem Maße "erziehen", wenn man regelmäßig dort spielt.

    Entscheidender finde ich, dass man an den Zäsuren genug Möglichkeit zum Atmen gibt. Meiner Erfahrung nach wird dann auch höheres Tempo von den meisten Gemeidnen akzeptiert.

  • Und wichtig ist die genaue Beachtung und Einhaltung des Taktes. Jetzt hat man ja noch Gelegenheit in Online-Gottesdiensten dieses zu Studienzwecken mitzuverfolgen.

    Es kommt eben auf die Gemeinde an. Es gibt durchaus welche die singen ihr Ding unabhängig davon was der Organist spielt. Da ist es brauch das sich alles nach der Gemeinde richtet. Wer aber regelmäßig in einer Gemeinde spielt kennt diese und es gibt stellen wo ich eben weiss dass es an dieser Stelle klemmt und passe mich dann an. Es ist übrigens immer gut einige von Chor dabei zu haben die alle anderen so etwas mitnehmen.

    Ich selbst lade von liturgischen Veranstaltungen keine Milchschnitte noch, wenn das verlangt wird, dann spielt jemand anderes. Zum einen ist es dann dokumentiert wenn man mal das Amen verhaut, was wohl jedem einmal passiert ist ? zum anderen sollen die Leute in die Veranstaltung kommen wenn sie es erleben wollen.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Sicher kommt es auf die Gemeinde an. Und auch auf weitere Organisten. Wenn ein/e Kolleg/in langsamer als richtig spielt, ist es schwer die Gemeinde zu bewegen.

    Aber das ist das Tempo. Nicht zu verwechseln mit dem Takt. Der muss stehen. Dann langsamer rangehen, wenn einige hängen. Aus musikalischer Sicht sehe ich da keinen Bewertungsspielraum. Trotzdem kenne ich natürlich die Praxis als Organist/in etwa auf den Pfarrer/in zu warten, wenn diese/r hinterherschlendert und am Lautesten singt und die Orgel die Rolle des Störers einnehmen muss.

    (Beispiel für NAK-Leser: altes Gesangbuch 551 "oh wie schön es doch ist, wenn mein Herz bei Jesus ist" Taktbruch par excellance, jetzt nicht mehr im neuen Gesangbuch)


    Michael

  • ...starke Sängerinnen und Sänger helfen immer, vorausgesetzt sie singen richtig. Klassiker: Der Zelebrant am Mikro, der versucht Kathedralenakustik zu simulieren, dem die Pausen am Ende einer Zeile grundsätzlich zu lang sind und es auswendig mit dem Text nicht so genau nimmt, da seine Lesebrille noch am Ambo liegt.

    Leadsänger in der Gemeinde sind aber immer Gold wert. Man merkt sofort, wenn sie da sind, aber auch, wenn sie fehlen. Zum Teil versuche ich auch selber mitzusingen, bei der ersten Strophe meist kein Problem, die zweite findet man im ständigen hin und her meist auch noch. Schwierig wirds dann bei 4 und 7.

    Gerne lasse ich Chor und Gemeinde zusammen singen (gar nicht so sehr im Wechsel). ein vierstimmiger Satz mit der Gemeinde, vielleicht auch mit Überstimme, kommt immer gut an und das Singen macht hörbar mehr Freude.

  • Aber das ist das Tempo. Nicht zu verwechseln mit dem Takt. Der muss stehen.

    Wobei der Takt ja genau so wie die Tempoangabe nur ein primitives Hilfsmittel ist um das zu beschreiben was man gerne möchte, aber sehr viel komplexer ist. Ich kenne viele die auch ihre eigenen Werke veröffentlicht haben, wenn ich oder ein anderer diese Noten so wie notiert spiele, dann ist das Ergebnis bei uns zwar gleich, spielt der Komponist hingegen dann klingt es ganz anders. Ganz einfach weil der Komponist etwas damit sagen will und das sind dann so minimale Abweichungen von den Noten die er spielt die man nicht notieren kann aber die man durchaus hört. Eine Notation ist immer nur der grobe Versuch etwas zu beschreiben und dem Musiker eine grobe Anleitung gibt wie es am nähsten an das kommt was man tatsächlich spielen möchte.

    Ich sage immer ein Notenblatt ist ein Hinweis darauf was der Komponist wollte, aber nicht das war er tatsächlich vorgesehen oder selber gespielt hat. Ich bin mir auch ganz sicher das die vielen bekannten Werke nicht so gespielt wurden wie sie heute gespielt wurden. Von vielen gibt es ja keine originalen Noten, sondern meist hat jemand das Konzert mitgeschrieben und dann natürlich nur notieren können was er selbst dort gehört hat. Ob dies nun tatsächlich das gespielte war sei mal dahingestellt.

    Beim Gesangsbuch oder Choral gibt es zusätzlich das Problem das man einige Wörter/Vokale nicht sinnvoll so singen würde und man muss diese dann entsprechend verlängern oder verkürzen damit es sich nicht seltsam anhört. Im Grunde sollte man das Choralspiel im Idealfall mitsingen, dann ergeben sich die Idealen Tonlängen und Abstände von ganz alleine. Es gibt aber immer wieder Organisten die selber nicht im Chor singen oder überhaupt nicht singen. Dann macht das Mitsingen keinen Spaß wenn er stur nach Noten genau spielt, es ist einfach nicht so wie die Menschliche Stimme funktioniert.

    In den alten Choralbücher gibt es auch keinen Takt und Notenlängen, dort sind alles Viertelnoten mit Text darüber. Durch den Text ergeben sich dann die genauen Längen und Betonungen. Eigentlich eine der besten Methoden finde ich. Man muss nur eben singen können und auch mitsingen, andernfalls sind diese Notenbücher unbrauchbar.

    BTW Noten für Orchester versuchen diese Probleme zu umgehen indem für jede einzelne Note ganz detaillierte Zusatzinformationen notiert sind wie diese klingen soll, wie lange, wie angeschlagen, wie sie begonnen und beendet werden soll und genaue Abstände dazwischen. Nur um das Ziel zu erreichen ein Stück so genau wie es damals wohl gedacht sein hätte können zu spielen. Ich habe hier eine Orchesterfassung ausgeliehen von Wagners Götterdämmerung (die Bibel ist im Vergleich dazu ein winziges zweiseitiges Taschenbuch). Da sind Aufführungshinweise die man selbst im Internet nicht findet und es ist eine Kunst da überhaupt zu verstehen was man nun tun soll.

    Mein aufwändigstes Stück was ich einmal gespielt habe war von Wagner "Das Abendmahl der Aposteln". Vier Monate habe ich die Läufe geübt den korrekten Einsatz von Schweller und Crescendo sowie der Registrierung. Diese Konzertfassungen die auf Orchesterversionen basieren sind wirklich nicht lustig :) Aber das war es Wert, auch wenn fast 4 Monate für 25 Minuten Spielzeit nicht wenig ist. Ich mag die Stücke von Wagner mit ihrer Dynamik und dem Aufbau. Wenn man die Noten anschaut, dann sieht man den genialen Aufbau wie er wirklich eine ganze Seite nur einen C-Dur Akkord nimmt und in verschiedenen Variationen ständig spielt und so vortäuscht etwas ganz komplexes zu machen. Kleine Spoiler: Wer Wagner spielt, der wird die Akkorde der verwendeten Tonarten dann in allen Arten und Lagen perfekt spielen können und den Klang auswendig kennen :)

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • "Das Liebesmahl der Apostel"

    Ja genau. Im Grunde ist es nicht so schwer, aber jeden dritten takt muss man wirklich auswendig lernen weil man anders nicht zurecht kommt und jeder Wechsel perfekt passen muss. Und oft fragt man sich auch ob Wagner wirklich eine gesunde Anatomie hatte um so was spielen zu können :)

    pasted-from-clipboard.png

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • M.W. konnte er gar nicht Orgel spielen. Zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass er jemals Unterricht hatte.

    Von Reger wird ja auch behauptet dass er seine eigenen Stücke nicht spielen konnte. Ob so etwas wahr ist, oder nur dummes Gerede weiß man nicht. Ich vermute einmal das Reger und Wagner zumindest Klavier spielen konnte und daher wusste was geht und was nicht. Ob er tatsächlich Werke selber für die Orgel geschrieben hat weiß ich nicht. Das Liebesmahl ist ja auch eigentlich kein Orgelstück.

    Aber es ist erstaunlich wie in diesem Stück der Chor Solo singt die ersten 16 Minuten damit dann die letzten fünf Minuten das Orchester dazu kommt. Wagner scheint mit dem Stück auch nicht sonderlich glücklich geworden zu sein was im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung steht.

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium