"Kaufe ich noch dieses Sampleset mit 10 oder 20% ?"

    • Offizieller Beitrag

    Die Art der Sicke entscheidet nicht darüber, ob eine Lautsprechermembran hart oder weich aufgehängt ist. Ein Chassis mit einer Gummisicke muss nicht bedeuten, dass die Membran weicher aufgehängt ist als mit Papier- oder Gewebesicke. Es kann auch genau umgedreht sein. Die eigentliche Aufhängung der Membran erfolgt direkt über dem Magneten - also von außen eher nicht sichtbar. Eine harte Aufhängung verschiebt die Resonanzfrequenz eines Chassis nach oben, womit der nutzbare Frequenzbereich nach unten eingeschränkt wird. Dadurch können keine so tiefen Töne mehr wiedergegeben werden.

    Tiefe Töne benötigen aber viel Hub der Membrane um einen gewissen Schalldruck zu erreichen. Viel Hub bedarf einer sehr elastischen Sicke. Außerdem einen entsprechend tiefen Luftspalt für die Schwingspule, um diesen Hub ausführen zu können, ohne dass die Schwingspule am Magneten anstößt und dauerhaften Schaden nimmt. Damit also auch einen größeren Magneten. Das weich aufgehängte Lautprecherchassis wird also somit deutlich teurer, wenn es den gleichen Schalldruck abgeben können soll wie ein hart aufgehängtes gleicher Größe. Dafür kann es aber tiefere Töne hörbar machen.

    Den Herstellern elektronischer Orgeln ging es aber früher eher darum, möglichst viel Lautstärke erzeugen zu können um ganze Säle damit beschallen zu können, ohne dass die Lautsprecher Schaden nehmen. Die Lautsprecher mussten auch verkraften, wenn der Verstärker mal ins Clipping kommt. Das alles war nicht bezahlbar mit Boxen in HiFi-Qualität zu erreichen. Deswegen wurden die "speziellen" Orgellautsprecher "erfunden". Statt tiefer Bässe gab es eben laute Bässe.

  • Da würde ich noch die „Sauer Oder“ dazurechnen. Die hätte den richtigen Hall für deine Beschreibung.

    Danke für den Tipp, Roglu.

    Gerade die Klangbeispiele angehört. Gefällt mir.

    Download des spielbaren Demos läuft. Hast du diese Orgel (schon?) ?

    Ich finde dieses Perspektiven-Konzept von SP genial. Eine Klarheit❗Semi-Dry + ...... Spitze❗

    • Offizieller Beitrag

    Mikelectric

    Da bin ich nicht ganz bei dir.

    Die sog. Federsteife eines Systems, die die Resonanzfrequenz maßgeblich beeinflusst, wird hauptsächlich durch die Aufhängung der Membran und deren Masse etc bestimmt.

    Die präzise Aufhängung sorgt auch für die exakte Lage der Spule im Luftspalt. Bewegungslos entsteht in der Spule kein Magnetfeld (die Wicklung besteht aus Kupfer) was sie in irgend einer Lage zum Magneten halten würde.

    Legt man z.B. eine Gleichspannung an wird die Spule und damit die Membran bewegt. Ohne Aufhängung würde der Magnet bei schnellem Abschalten der Spannung die Spule nicht in die Mittellage zurückziehen da sie stromloß und damit ohne eigenes Magnetfeld ist (die Gegeninduktivität beim Abschalten ist vernachlässigbar und hat praktisch keinen Einfluss).

  • Danke für den Tipp, Roglu.

    Gerade die Klangbeispiele angehört. Gefällt mir.

    Download des spielbaren Demos läuft. Hast du diese Orgel (schon?) ?

    Ich finde dieses Perspektiven-Konzept von SP genial. Eine Klarheit❗Semi-Dry + ...... Spitze❗

    Das Set läuft bei mir momentan nur als Demo. Das Rennen machte bei mir die Alessandria. Bei der Frankfurt Sauer op. 2025 stellt sich halt die Frage wie viele Kanäle man kaufen soll. Das volel Programm ist von den Kosten her auch kein Schnäppchen mehr. Wer hat die Sauer gekauft und kann darüber berichten?

    • Offizieller Beitrag

    Mikelectric

    Da bin ich nicht ganz bei dir.

    Die sog. Federsteife eines Systems, die die Resonanzfrequenz maßgeblich beeinflusst, wird hauptsächlich durch die Aufhängung der Membran und deren Masse etc bestimmt.

    Die präzise Aufhängung sorgt auch für die exakte Lage der Spule im Luftspalt. Bewegungslos entsteht in der Spule kein Magnetfeld (die Wicklung besteht aus Kupfer) was sie in irgend einer Lage zum Magneten halten würde.

    Legt man z.B. eine Gleichspannung an wird die Spule und damit die Membran bewegt. Ohne Aufhängung würde der Magnet bei schnellem Abschalten der Spannung die Spule nicht in die Mittellage zurückziehen da sie stromloß und damit ohne eigenes Magnetfeld ist (die Gegeninduktivität beim Abschalten ist vernachlässigbar und hat praktisch keinen Einfluss).

    Unsere Aussagen sehe ich nicht im Widerspruch.
    Vielleicht hast Du meinen Beitrag nicht ganz richtig gelesen? Dass man die Aufhängung nicht weglassen kann ist ja klar.
    Ich schrieb:

    Die eigentliche Aufhängung der Membran erfolgt direkt über dem Magneten - also von außen eher nicht sichtbar.

    Die von außen sichtbare Sicke um die Membran herum ist nicht alleine die Aufhängung. Die Sicke bestimmt deswegen nicht alleine die Härte der Aufhängung. Die Sicke soll in erster Linie die Membran führen und den Spalt zum Gehäuse abdecken. Dementsprechend kann man durch die Ausführung der Sicke nicht darauf schließen ob ein Lautsprecher eine eher harte oder weiche Aufhängung hat. Es gibt Lautsprecher mit Gummisicke, die trotzdem sehr hart aufgehängt sind. Der wesentlichere Teil der Aufhängung ist die Zentrierspinne, die von außen nicht sichtbar ist. Diese bestimmt maßgeblich die Härte der Aufhängung. Schaut man hinten durch die Öffnung im Chassis, ist die Zentrierspinne oft als gelbliche, ziehharmonikaartige Gewebeplatte zu erkennen.

    Im Wesentlichen ging es mir hier um die Aussage, dass man einem Lautsprecher eben von außen nicht ansieht, ob er hart oder weich aufgehängt ist. Und eben darum, dass ein hart aufgehängter "Orgellautsprecher" für unsere heimische VPO keinen Vorteil, sondern einen Nachteil darstellt.

    So etwas hier auch noch zu empfehlen halte ich nicht für zielführend.

  • Gerade da kommt es aber auf die Technik überhaupt nicht an. Beim gemeinsamen Musizieren stehen andere Dinge als Abstrahlung, Klang und so weiter im Mittelpunkt. Dort trifft man sich um eine schöne Zeit gemeinsam zu haben.

    Ich war 2021 in Erfurt unterwegs, dort habe ich eine Gruppe aus den USA zufällig getroffen, also so eine schwarze Gospelgruppe wie man sie sich vorstellt. Wir haben da spontan in einer kleinen Kirche etwas gemacht. Ich setzte mich an ein altes Klavier wo jeder Ton verstimmt war, zwei andere nutzten die Bänke als kleine Trommeln und die Gruppe sang dazu. Es war objektiv betrachtet total schräg, aber trotzdem hatten wir alle unseren Spaß und die Besucher die zufällig vorbei kamen und sich hingesetzt haben um zuzuhören hatten auch ihre Freude.

    Darum geht es ja, Freude verbreiten und empfinden. Abstrahlung, Qualität und so weiter ist da absolut unbedeutend. Man kann sogar mit einem Sänger und einem Topf den man mit einem Löffel schlägt Spaß haben und kreativ sein.

    Ich sehe das genauso. Beim gemeinsamen Musizieren gehört es einfach dazu, dass man gemeinsam etwas macht , musizierz und die schöne Zeit im Vordergrund steht. Das ist so wichtig. Dann sind die anderen Dinge nicht mehr so wichtig. Klasse, schön, dass du das so siehst und erwähnst. Freude verbreiten, sehe ich defintiv auch so:-)

  • Woher der Ausdruck BLACK FRIDAY kommt?

    Na, früher hieß das Weihnachten, dessen offenbar obsolete Bedeutung heute kaum noch einer kennt ;)

    Im Ernst: Es sind die Tage, in denen Händler von den roten in die SCHWARZEN Zahlen kommen.

    (Und die Schnäppchenjäger mehr und mehr in die ROTEN - heute: SONDERVERMÖGEN genannt )


    Hat man mal einen Grundstock an Stilrichtungen- Samplesets und etwas Erfahrung dazu, scheint mir die Jagd nach Sample-Frischfleisch jedes Jahr mehr als Illusion.

    Als Phänomen, wie wenn der Körper weiter essen will, weil er nicht das Richtige bekam.

    Aus meiner Sicht und Hörerfahrung

    lohnt viel, viel mehr die Investition in die Abstrahlung durch wirklich gute Lautsprecher (oder Kopfhörer),


    Dort ist das wirkliche Nadelöhr, der so gut wie immer weitaus schlimmste Schwachpunkt!


    Die Diskussionen über PCs, Hallkonzepte, Polyphonie, Speicher, das neuste Set, möglichst viele Register (also 100 sollten es schon sein ;), besser 200 im composite ....) ........etc. sind m..E, leichter zu führen, betreffen aber nicht das Eigentliche:

    Das Erlebnis wirklichen Orgelklangs.


    Grüße. Schnappt euch die Örgelchenhappen, bevor ein anderer sie bekommt :S Schnell, schnell ,,,,,,,

  • lohnt viel, viel mehr die Investition in die Abstrahlung durch wirklich gute Lautsprecher (oder Kopfhörer),


    Dort ist das wirkliche Nadelöhr, der so gut wie immer weitaus schlimmste Schwachpunkt!

    Lieber Georgy, auch wenn es nicht direkt zum Thema passt: könntest du da etwas konkreter werden was die Lautsprecher betrifft? Welche könntest du da empfehlen?

  • Es ist tatsächlich schwerer in diesem Bereich Empfehlungen zu geben (obwohl ich die für verschiedenen Budgetbereiche hätte ;-)), weil die Hörverarbeitung bei Menschen extrem unterschiedlich ist.

    (Hatte schon Orgelliebhaber hier, die meine Bemühungen und Hörart überschwänglich teilten ("Sowas habe ich noch nie gehört. Genau so....") und andere, bei denen ich den Eindruck gewann, dass sie außer laut/leise und viel oder wenig Bass möglicherweise wenig verarbeiten konnten.


    Lieber Roglu , was bevorzugst du denn?

    Bzw. frag doch mal in die Runde.

    Hier sind 3300 Forenmitglieder.....und man fühlt sich nicht selten als Alleinunterhalter ;)

  • ich habe gestern zugeschlagen bei Piotr Grabowski (Goch/Seifert). Ich wollte das Set, da die Orgel in meiner ehemaligen Heimatstadt seht. Auf die Vorgängerorgel ist vor ca. 25 Jahren der Kirchturm gestürzt. Das war damals kein schöner Anblick.

    Ansonsten habe ich 10 Jahre nichts gekauft, weil mir die Sets zu teuer sind um auf der Festplatte vergammeln zu lassen. Im üblichen Spielbetrieb nutze ich nur ein Set. In der Regel "Frisach" was auch noch umsonst war. Die teuren Sets kommen nur bei Langeweile zum Einsatz. Die kulturhistorische Wichtigkeit die Instrumente einzufangen, wie zum Beispiel OAM argumentiert, kann ich nicht nachvollziehen. Die Hauptwichtigkeit wird doch die Generierung von Einkommen sein. Was ja durchaus legitim ist.

    Es ist jetzt nicht so, dass ich nicht bereit wäre im Jahr so bis 300 Euro zu verpulvern für Sets. Nur möchte ich da ein Töpfchen zum naschen. 1 Monat Set ausprobieren und dann wieder ab ins Daten Nirvana.

  • Ganz so sparsam bin ich zum Leidwesen meiner Frau absolut nicht :).

    Die Friesach ist schon eine herrliche, charakterstarke, farbenreiche Orgel, die viele andere m.E. in den Schatten stellt und auf der es sich wirklich lohnt zu spielen.

    Leider hat dieses ältere Sampleset wie viele andere von Grabowski einige sehr deutliche störende Resonanzen, die nicht herausgefiltert wurden.

    Und die Klangqualität ist - bei richtig guter Abhöre - mit heutigen Sets insbesondere von Sonus Paradisi nicht mehr vergleichbar.

    Grabowski hinkt m.E. in diesem Punkt auch bei aktuellen Sets doch leider recht hörbar nach.

    (OAM kommt für mich seit sehr langem überhaupt nicht mehr in Frage, da für mich die Trennung zwischen Direktschall und Raum ein Quantensprung ist. Man spielt für mein Hören "eine CD der Orgel" ab und hat dabei wenig "direkten" Kontakt zu dem eigentlichen Instrument.)

  • Leider hat dieses ältere Sampleset wie viele andere von Grabowski einige sehr deutliche störende Resonanzen, die nicht herausgefiltert wurden.

    Und die Klangqualität ist - bei richtig guter Abhöre - mit heutigen Sets insbesondere von Sonus Paradisi nicht mehr vergleichbar.

    Grabowski hinkt m.E. in diesem Punkt auch bei aktuellen Sets doch leider recht hörbar nach.

    Mich würde interessieren, auf welche Sets von Piotr du dich da beziehst, bzw. welche du da schon mal genauer unter die Lupe genommen hast.

    SP macht tatsächlich sehr schöne Sets. Welche findest du denn besonders gut

    Interessant finde ich, das bei SP noch kein Set mit Ilok verschlüsselt ist. (Glaub ich zumindest)

    Bei Piotr ist ja das neuste Set mit I Lok geschützt. Für mich ist das ein Grund, so ein Set nicht zu kaufen.

  • Vielleicht darf ich hier antworten:

    - https://www.sonusparadisi.cz/en/organs/germ…er-op-2025.html das ist momentan mein meistbenutztes Set von SP

    - wenn ich nicht schon Nancy von PG hätte würde ich mir folgendes Set von SP zulegen https://www.sonusparadisi.cz/en/organs/engl…sample-set.html

    In meiner engeren Auswahl für die Wunschliste wären https://voxusorgans.com/de/product/essen

    und https://www.organartmedia.com/de/2012-metzler-orgel-op-650

  • Hallo, bruno_jelke und Roglu ,

    danke für das lebendige Gespräch am Sonntagnachmittag.

    Bruno, ich habe alle kostenlose Sets von Piotr und spiele ab und zu manche gerne.

    Die kleine Azzio ist für mich für Vorbarock z.B. recht schön....schöner als viele großen Sets....

    die klasse Giubiasco sowieso für vieles...... U.a...

    Aber: die Tonqualität ist bei guter Abhöre nicht besonders: Nicht klar, etwas verwaschen, mit Resonanzen, mit "verklebtem" Hallraum.

    Das gilt für mein Hören und meine Anlage auch noch (in geringerem Maß) für neuere Sets von ihm wie die Nitra. In Brillanz, Auflösungsvermögen, wirklich getrenntem Hallraum nicht gleichwertig zu den von dir, Roglu, erwähnten Sets von SP....oder z.B einer Polna von Jiri.. .


    Was die Ilok-Schutz betrifft, habe ich lange so gedacht wie du. Heute geht es mir genau umgekehrt: Eine Lizenz kann man mit 22 Euro Übertragungskosten völlig zweifelsfrei und sehr einfach verkaufen bzw. weitergeben.

    Viele Grüße, Michael

  • Ja, kann ich verstehen, lieber Roglu .

    Doch ich bleibe dabei, dass die Abhöranlage aus meiner Hörsicht viel entscheidender ist, als "dauernd" weitere Sets ( wenn man mal einen gewissen stilistisch-historischen Grundstock hat. ) 😉

  • Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Aber eine gute Klangabstrahlung ist die Grundlage für viel "Hörfreude". Aber es erfordert im Vorfeld u.U. auch viel Recherchearbeit. Das macht Roglu gerade. Grundsätzlich gilt: Eine gute Klangabstrahlung für die eigenen Ohren kann man nicht erfragen, sondern muss sie "erhören".

    Nachdem Roglu ein paar Daten gesammelt hat, muss er Händler zum Testhören finden. Ein paar Aufnahmen zusammen stellen möglichst keine MP§, sondern unkomprimierte WAV-Aufnahmen. Ggf. Midi-Aufnahmen auf seinem Hauptwerk-Spieltisch abspielen und aufnehmen.

    Viel Erfolg dabei!

  • Es hat insofern stark miteinander zu tun, lieber HMJeske, weil man mit einer guten gegenüber einer schlechten Abstrahlung das gleiche Sampleset überhaupt nicht wieder erkennt.

    (Mir in mehreren Stufen passiert. 10 Jahre habe ich Hauptwerk mit 4 großen, ursprünglich mal teuren Hifistandboxen überhaupt nicht gemocht - meine Organisten-Schwester fand's gruselig und hörte nach 2 min entnervt auf, ihre anspruchsvolle Prüfungsliteratur zu spielen. Konnte es dann nach einer Weile selbst nicht mehr Ernst nehmen und habe es als recht mäßige, künstliche Kopfhörerspielerei betrachtet. Einige Jahre hatte ich komplett die Lust verloren und überhaupt nix mehr gemacht, trotz ein paar sehr guter ....und einem sehr teuren Vollklatschen-Matschset.)