Lautsprecher für Hauptwerksystem - Zwei Händler, zwei Meinungen

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    erstmal auch im Namen meiner Freundin ein herzliches Dankeschön an alle für die tollen Tipps und Meinungen, über die wir uns sehr gefreut und die wir sehr gerne gelesen haben :)

    Gerne möchte ich euch auf dem aktuellen Stand bringen:

    Das Angebot von Händler B (Barth) ist damit raus. Ich dachte mir auch, dass die Boxen eher für größere Musikveranstaltungen und nicht für Hauptwerk konzipiert sind. Vielen Dank für eure Bestätigung!

    Auch das Angebot von Händler A ist für uns fast raus; wir würden nach eurer Beratung gerne bei 2 Front- und zwei Rearlautsprechern + Subwoofer bleiben; aber dass die Monitore von EVE sein müssen, ist nun nicht mehr sicher.

    Wir schwanken nun nach dem Lesen eurer Meinungen und einem sehr netten Telefonat mit Georgy (Vielen Dank nochmals hierfür!) zwischen vier nicht direkt auf den Spieler gerichteten Midfield-Lautsprechern (Focal Alpha Twin Evo – Musikhaus Thomann) + Subwoofer der Firma Focal und alternativ 4 Yamaha HS8 + Subwoofer und alternativ 4 Adam A7V + Subwoofer (von Thomann empfohlen) und alternativ einer ähnlichen Konfiguration von Genelec (ggf. Genelec 8330 APM – Musikhaus Thomann)? oder Neumann (Neumann KH 120 A Bundle – Musikhaus Thomann bzw. Neumann KH 120 II – Musikhaus Thomann).

    Der Mitarbeiter von Thomann meinte, die Eves wären "nicht so überragend" und die Yamaha in den Mitten eher unterdurchschnittlich. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er wirklich überhaupt wusste, was genau HAUPTWERK überhaupt ist ;) ;)

    Was meint ihr dazu? :) Wir freuen uns wieder auf eure Meinungen, Tipps und Ratschläge! :)

    Vielen Dank und herzliche Grüße!
    Salicional8

  • Noch vor einigen Jahren war Raumbeschallung ohne AUTOMATISCHE Eliminierung der furchtbaren Raummoden in den Bässen und einer Glättung des problematischen Mulmbereichs von 80/100 bis 200/300 Hertz von den Wenigsten in den Griff zu bekommen. Ein ewiges Ärgernis und nicht enden wollender Optimierungsbedarf....

    Heute lässt man dieses Gerät

    https://www.lowbeats.de/test-dspeaker-…ziseste-baesse/

    10 Minuten sweepen und hat dann bei allen Samplesets und allen vielleicht notwendigen Umstimmungen der Orgeln und Änderungen im Raum einen sehr linearen, angenehmen, mulm- und modenfreien Frequenzgang.

    ( sygo: Aber nicht mit miniDSP-Geräten, die sind signaltechnisch bisher nicht ausgereift und produzieren wegen der langsamen Prozessoren wirklich störende Latenz).

    Dass fast alle irgendwann beginnen, die Monitore nach außen zu drehen bzw. über sich abstrahlen zu lassen, ohne direkt im Schalltrichter zu sitzen, ja sogar letztlich nicht selten zu einer ganz indirekten Beschallung kommen, sind für mich mehr als klare Hinweise,....

  • Lieber Salicional8,

    ich gebe mal meine Meinung dazu ab.

    Die Midfield Lautsprecher würde ich nicht nehmen, da ihr den besten Klang in der Spielerposition haben möchtet. Die wären besser, für die Zuhörer. Obwohl ich dazu sagen muss, das ich noch nie welche live gehört habe. Genau genommen, müsste man sich die Midfield Monitore bestellen und dazu noch ein paar Nearfield Monitore. Der Vergleich würde mich in Bezug auf Hauptwerk auch mal interessieren?.

    Ich persönlich würde mich für die Neumann, Adam oder Genelec entscheiden. Das sind alles sehr gute Monitore und da entscheidet der persönliche Geschmack mit. Vor allem die Genelec sehen ja etwas „speziell“ aus.

  • https://www.bonedo.de/artikel/focal-alpha-twin-evo-test/2/


    "Laut Hersteller ist der Speaker für Abhördistanzen von 0,4 (nicht unbedingt ein praktikabler Wert!) bis 3 m geeignet, womit eine Verwendung sowohl als Near- und Midfieldmonitor möglich ist.

    Der erste Eindruck

    Während des Focal Alpha Twin Evo Tests stand mir gleichzeitig die 8-Zoll-2-Wege-Variante Alpha 80 Evo (wie beim Yamaha HS8) zur Verfügung. Hierbei entpuppte sich, dass sich beide Monitore klanglich überraschend stark voneinander unterscheiden. Der Alpha Twin Evo spielt bereits ohne Klanganpassungen deutlich ausgewogener. Auch der Hochtöner scheint ein anderer zu sein, obwohl dies nicht der Fall ist. (Anmerkung: DSP-korrigierter Übergang) Die Höhenwiedergabe inklusive des Phasenverlaufs wirkt beim Twin Evo natürlicher, was möglicherweise an einer abweichenden Übergangsfrequenz zum Tief-/Mitteltöner liegt. Hierzu gibt es allerdings keine Herstellerangaben. Auch das bereits gute Rauschverhalten des Alpha 80 Evo wird nochmals übertrumpft: Selbst bei einem auf Anschlag aufgedrehten Monitorcontroller (ohne Signal natürlich) ist beim Alpha Twin Evo kein Noisefloor hörbar. Die Dinger sind profitauglich!

    Übergang in die tiefen Mitten, die gut beurteilbar sind. Die Mittenfrequenzen sind im weiteren Verlauf nicht sonderlich ausgeprägt, aber eben auch nicht auf eine Weise eingebettet, die einer professionellen tontechnischen und musikalischen Beurteilung hinderlich wäre – da ist immer noch genug Fleisch am Kotelett. Die Höhenwiedergabe wirkt sehr natürlich und gut austariert. Im mehrtägigen Testverlauf habe ich die hohen Frequenzen mit dem High-Shelf-Filter um 1 dB marginal abgesenkt, um die Wiedergabe nuanciert zu „entspannen“. In der Preisregion des Alpha Twin Evo Monitors findet man bereits vereinzelt Konkurrenzmodelle mit umfassenderen Klangkorrektur-Tools, die ich aufgrund der ausgewogenen Frequenzwiedergabe allerdings überhaupt nicht vermisst habe.

    Impulsverhalten

    Die Wiedergabe mit dem Focal-Monitor ist druckvoll und von einer authentischen Dynamik und detailreichen Impulswiedergabe geprägt. So gehört es sich für einen professionellen Studiomonitor! Auch hohe Lautstärken bewältigt der Alpha Twin Evo mühelos und spielt ohne spürbare Kompression oder Verzerrungen. (Anmerkung von mir: Hier ist bei uns bei Orgelwiedergabe absolut nicht die max. noch in befriedigender Weise wiedergegebene Lautstärke entscheidend, sondern die Leichtigkeit, mit der untere Mitten (Wärme. Prinzipale) abgestrahlt werden können. Ein 8 Zoll Monitor hat im Vergleich zu einem Korpus wie bsplw ein Cello, ein Klavier, ein Flügel EINE SO ELEND GERINGE schwingende Abstrahloberfläche, dass es in meinen Ohren - außer beim sehr direkten Drangehen mit den Ohren - einfach ein Witz ist) Damit erfüllt der Alpha Twin Evo die Anforderungen für kritische tontechnische Maßnahmen und Beurteilungen.

    Räumliche Abbildung

    Entsprechend hochwertige Aufnahmen honorieren die Alpha Twin Evo Monitore mit dem Überqueren der „magischen Grenze“. Man hat plötzlich das Gefühl, während der Performance/Aufnahme anwesend zu sein und nicht über Lautsprecher zu hören. Sowohl die Tiefe als auch die Position auf der Stereobühne schafft der Focal Monitor authentisch und exakt zu reproduzieren. Professionelles Arbeiten wird dadurch begünstigt. Was will man mehr?"


    Weiterer Test: (hier wird er als NEARFEALD bezeichnet)

    https://www.thomann.de/de/prod_pdfrev…f=prp_dyk_tes_0

  • Auch der bekannt gute Yamaha HS8 wird ab und zu als Midfield bezeichnet. Das ist graduell bwz. eher von der Stärke her zu verstehen.

    Den HS8 gibt es seit 10 Jahren (Vorteil: gebraucht günstig zu finden. Neu zur Zeit bei Thomann nicht) Der Focal ist eine Neuentwicklung des sehr renommierten französischen Herstellers. (Sehr gute Kopfhörer)

    Bei allen den gebräuchlichen 8-Zoll + Höchtöner-Systemen, die es wie Sand am Meer gibt, darf man NIE in den Übergang zwischen Mitten- und Hochtöner reinhören bzw, den Frequenzgang sichtbar machen. Der ist ohne modernste DSP-Korrektur zwangsläufig chaotisch, oft miserabel, zugespitzt gesagt tinnitusgefährdend und für meine Ohren im direkten Schallfeld nicht zu ertragen.

    Junge Menschen empfinden da meist zunächst anders. Für Ältere ist das quälend.

    Da ich NIE den Lautsprecher hören will, brauche ich mehrere, die indirekt und durch den natürlichen Raum abstrahlen.

    Die DSP-Korrektur ist in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt worden (wesentlich glätterer Frequenzverlauf und minimale Latenz um die 1ms)

    DIE PHYSIK kann kein Lautsprecher außer Kraft setzen. Man braucht, um Luft in Bewegung zu setzen Energie und Membranfläche/Hub etc.

    Was man bei dem ganzen Marketing-Getöse nicht vergessen darf, ist, dass die kleinen Nahfeldmonitore zugespitzt gesagt, bessere aufwändig phasenkorrigierte "PC-Lautsprecher" mit mehr oder weniger exakt konstruierten Sweetpoint sind, die unter 120 Hz ab schon geringen Entfernungen kaum noch etwas, unter 80 Hz aber gar nichts substantiell Wahrnehmbares mehr bringen. Das ist zum Abmischen als genußloser, strenger ARBEITSplatz o.k, ja sogar erwünscht, weil der Raum (s,o.) so gut wie ausgeschaltet ist.

    Ein OrgelSPIELER hat meist andere Bedürfnisse.


    • Offizieller Beitrag

    Klangabstrahlung ist ein sehr komplexes Thema. Deswegen eignet es sich auch besonders gut, die Verunsicherung der Konsumenten zum Generieren von schönen Gewinnen für Hersteller und Händler zu benutzen. Das klappt deswegen so besonders gut, weil es in der Natur der Sache liegt, alles in einen Topf zu werfen, was die Physik, die Technik und die menschliche Emotion so zu bieten hat. Auch hier wird wieder mal vieles in einen Topf geworfen.

    In dieser Gemengelage ist jede Kaufentscheidung ein Zufallstreffer mit mehr oder weniger "schönem" Ergebnis. Das Ergebnis ist immer eine subjektive Empfindung des Einzelnen. Der eine findet das Gehörte schön und der andere findet es grausam. Deswegen trifft man oft auf den Ratschlag, selbst verschiedene Klangabstrahlungen zu testen und die für sich persönlich "schönste" zu kaufen. Die Industrie hilft unserer Kaufentscheidung durch Werbung und Vergleichstests nach. Natürlich finden Werbung und Tests praktisch ausschließlich nach betriebswirtschaftlichen Kriterien statt und sind so gut wie nie wirklich neutral.

    Fragt man zwei verschiedene Hersteller, dann bekommt man zwei völlig unterschiedliche Lösungen präsentiert, die natürlich jede die Beste sein soll. Fragt man zusätzlich z. B. 20 Forenmitglieder, dann bekommt man auch (mindestens) 20 weitere unterschiedliche "beste" Lösungen präsentiert. Jeder plädiert natürlich mit seiner subjektiven, vollsten Überzeugung für seine eigene Lösung. Finde ich jemanden, der auf meinen Rat hört und die gleiche Anlage kauft, dann ist der Lohn zwar kein Geld, aber die Bestätigung dafür, dass die eigene Lösung besonders gut ist und ich alles richtig gemacht habe. Teilweise entwickeln sich solche Diskussionen dann zu regelrechten Wettbewerben der gegenseitigen Überbietung bis hin zu rechthaberischen Wortgefechten.

    Deswegen sollte man das analytischer angehen und sich erst mal über grundsätzliche Fragen klar werden.
    Es gibt zwei verschiedene Arten der Klangabstrahlung und des Hörens:

    1. Das Beschallen der eigenen Ohren auf direktem Weg.

    2. Das Beschallen eines Raums (oder der freien Umgebung) und das anschließende Hinein-Hören mit den Ohren.

    Für den 2. Fall - Raumbeschallung - gibt es keine Möglichkeit, im Voraus seriöse Prognosen über das Hörergebnis abzugeben. Jeder Raum ist anders! Die Geometrie des Raums ist entscheidend. Die Anzahl und Position von Fenstern ist entscheidend. Die Möblierung, ja jedes einzelne Möbelstück und jeder Teppich, Vorhang und alles was sich an Gegenständen und Personen momentan im Raum befindet sind entscheidend. Ein Stuhl, der um einige Zentimeter verrückt wird, kann die Akustik entscheidend verändern. Letztlich ist auch die Aufstellposition und Ausrichtung der Lautsprecher entscheidend.

    Es gibt bei der Raumbeschallung praktisch keine Kochrezepte für den Kauf einer "optimalen" Klangabstrahlung. Deswegen werde ich hierzu auch niemals konkrete Empfehlungen aussprechen. Was in dem einen Raum (subjektiv) gut klingt, kann im nächsten Raum furchtbar klingen. Es gibt auch keine optimale Klangabstrahlung für einen Raum, sondern nur die bestmögliche Gestaltung von Kompromissen. Dazu ist dann auch fast egal, was für eine Abstrahlung verwendet wird. Man nimmt einfach "irgendeine" Abstrahlung und versucht dann mit viel Gehirnschmalz und Aufwand das Beste für den jeweiligen Raum daraus zu machen. Natürlich ist ratsam, auch keinen billigen Murks zu kaufen, da dann Komponenten mit groben physikalischen Unzulänglichkeiten im Spiel sind.

    Kann sein, dass jemand Glück hat, wenn er die Lautsprecher vom Hersteller XY kauft und bei sich im Raum aufstellt. Der Nächste hat dann mit den selben Lautsprechern in seinem Raum eben Pech. Auf diese Art wirklich den bestmöglichen Klang ohne weiteres Zutun zu bekommen ist wie ein Sechser im Lotto. Subjektiv betrachtet fühlt sich wohl so mancher mit seinen Lautsprechern wie ein Lottogewinner. Objektiv angehört erkennt man als Außenstehender bei wertfreier Betrachtung aber meist extreme Unzulänglichkeiten.

    Nun könnte man leicht dem Gedanken verfallen, den Raum mit modernen elektronischen Methoden der Spektrumanalyse und anschließender "Klangebnung" durch einen DSP zu optimieren. Jedoch ändert sich dadurch die tatsächliche Raumakustik kein Bisschen. Diese ist einfach physikalisch unverrückbar vorgegeben. Lediglich an einem einzigen Punkt im Raum kann diese Optimierung eine Verbesserung bewirken. Raummoden können für genau einen Hörer im Raum an dieser Position geebnet werden. An allen anderen Positionen im Raum (und somit für alle anderen Zuhörer) bleibt der Raum aber akustisch ungünstig. Stehende Wellen bleiben nun mal stehende Wellen, auch wenn der Pegel für eine bestimmte Position verändert wurde.

    Überhaupt sind "lineare" Frequenzgänge bei Lautsprechern ein Resultat von Messung und Optimierung im "schalltoten" Raum eines Labors. Im akustischen Raum eines Wohnzimmers verhält sich der selbe Lautsprecher anders. Zudem beziehen sich solche Frequenzgangkurven nur auf auf die Mittelachse vor dem Lautsprecher. Bewegt man sich aus der Mittelachse, bzw. verdreht man den Lautsprecher, so nimmt man einen völlig anderen Klang wahr, bzw. misst dementsprechend eine völlig andere Frequenzgangkurve, die dann alles andere als linear ist. Einen teuren, hochwertigen Lautsprecher mit optimiertem Frequenzgang dann an sich vorbei oder gegen eine Wand strahlen zu lassen ist völlig absurd. Da kann man gleich einen billigeren, weniger gut optimierten verwenden. Das Ergebnis wird sehr ähnlich sein und kann durchaus gewisse Vorteile bieten.

    Benötigt man tatsächlich eine Raumbeschallung, weil mehrere Personen bestmöglich beschallt werden sollen, dann sollte ein möglichst großer Raum verwendet werden und dieser akustisch optimiert werden. Danach kann man versuchen, eine möglichst geeignete Abstrahlung auszuwählen und diese sukzessive optimieren. Für den absoluten Laien kaum möglich, gute Resultate zu erzielen.


    zu 1.:
    Was dagegen einigermaßen seriös empfohlen und vergleichsweise einfach mit gutem Ergebnis gemacht werden kann, ist die direkte Beschallung der Ohren. Hier entfallen die unangenehmen Raumeinflüsse weitgehend. Man kann sich direkt auf die Klangoptimierung des Herstellers verlassen, bzw. muss dieser eben vertrauen. Die Rede ist von Kopfhörern, bzw. in Annäherung daran die Nahfeldbeschallung in kurzem Abstand mit geringer Lautstärke. Hier kann ich deswegen aus eigener Erfahrung Genelec und Neumann empfehlen. Diese haben auch einen relativ breiten Abstrahlwinkel mit noch gut ausgeglichenem Frequenzgang. D. h. wenn man sich vor so einem Nahfeldmonitor hin und her bewegt, ändert sich der Klangeindruck nur minimal. Bei vielen anderen Nahfeldmonitoren ist das weniger der Fall. Diese muss man dann zwingend genau auf den eigenen Kopf ausrichten um den besten Klangeindruck zu haben. Yamaha HS-x betrachte ich als preiswerten Kompromiss, mit dem sowohl Nahfeldhören, als auch Raumbeschallung grundsätzlich möglich sind. Soll indirekt über die Raumwände beschallt werden, dann reicht deren Qualität vollkommen aus. Es sind günstige, aber sehr hochwertige Universallautsprecher.

    Über Midfield-Lautsprecher hatte ich weiter oben schon etwas geschrieben. Es sind Studiomonitore, ähnlich den Nahfeldmonitoren, die nur für einen größeren Abstand zum Zuhörer gedacht sind, aber ansonsten ähnliche Eigenschaften haben. Hier ist einfach zwingend ein Mindestabstand von mehreren Metern zu beachten und ein dementsprechend sehr großer (Studio-)Raum.

    Die Ansicht, dass Monitor-Lautsprecher "langweilig" klingen, teile ich übrigens nicht. Gute Studiomonitore haben in der Regel einen ausgeglichenen Frequenzgang und stellen den Klang weitestmöglich so dar, wie er aufgenommen wurde. Schmunzeln muss ich meist über Kommentare, wenn jemand seine neuen Lautsprecher lobt und damit Dinge in seiner Musik hört, die er zuvor mit den "alten" Lautsprechern noch nie gehört hat. Meist wird dann deswegen der besonders "analytische" Klang gelobt. Dies resultiert in der Regel daher, dass Lautsprecher dann einzelne Frequenzbereiche besonders hervorheben und dadurch Geräusche in der Musik lauter wahrgenommen werden, die eigentlich gar nicht so laut in der Aufnahme sind. Man nimmt z. B. plötzlich das Atmen des Musikers oder andere Details übertreiben wahr, weil der Lautsprecher eine Überhöhung oder Resonanz bei mittleren Frequenzen hat.

  • Vielen Dank.

    Das ist doch mal eine ganz klare, saubere, nüchterne und emotionsarme Analyse.

    Das hilft schon sehr weiter. Auch wenn bei mir derzeit (aus naheliegenden Gründen) keine Abkehr vom reinen Kopfhörerspiel geplant ist, trage ich mich dennoch mit dem Gedanken, später einmal den Aufbau in eine andere Umgebung zu bringen. Dann natürlich auch mit Raumbeschallung.

    Hierunda male in george liste in evoltat

    • Offizieller Beitrag

    Übrigens gilt was Mikelectric sagt auch für die Intonation der Pfeifenorgel in der Kirche / Konzertsaal.

    Da hört man am Spieltisch einige Bässe kaum und andere zu sehr hervorstechend.

    Den Spieltisch verschieben ( wenn es geht ) bringt nicht viel. Dann sind es nur andere Töne.

    Im Raum vermischt es sich durch Reflektionen etc.

    Zum Thema zurück. In dem Raum wo mehrere Personen die HW-Orgel einigermaßen gut hören sollen kann man notfalls für Einzelne die Hörposition ändern.

    Außerdem ist es physikalisch absoluter Unsinn eine Lautsprecheranlage zu optimieren. Dann mag es im leeren Raum evtl ganz gut klingen. Befinden sich dann 20 Personen im Raum ist die eingemessene Anlage nicht mehr optimal und der Einmessvorgang für die Katz.

    Heißt: für das Hörerlebnis im Raum reichen gute Lautsprecher vollkommen aus.

    • Offizieller Beitrag

    Heißt: für das Hörerlebnis im Raum reichen gute Lautsprecher vollkommen aus.

    Genau - gute Lautsprecher - und sich nichts Überteuertes andrehen lassen. Nicht auf versprochenen Voodoo-Zauber hereinfallen. Dann einfach damit leben, so wie es sich anhört. Unser Gehirn kann Klangdefizite zum Teil ganz gut selbst kompensieren. Wir haben bei unseren virtuellen Orgeln als Klangquellen den enormen Vorteil gegenüber Musikaufnahmen, dass wir bei unangenehmen Raummoden einzelne Töne im Pegel anpassen ("intonieren") können.

    Eine Orgel im Kirchenraum klanglich zu integrieren ist auch ein komplexer Prozess mit unzähligen Kompromissen.

  • Sie verkaufen - schon mehrmals erlebt - einen Spieltisch XXXXL ??????????? für 7-10 oder SEHR gerne 22 000 Euro (vor kurzem einer).?????

    ..und sagen dann indirekt: "Da, hast du eine Billigsoundkarte (mit 60ms Latenz) und nimm meine Böxchen für 300€, dann kannst du ja später immer noch erweitern."

    Tschüüuss ?????

  • Und die sehr heiligen Sakralorgelhändler so:

    Du magst keinen Digitalorgelklang, den wir dir schon für schlappe 7999 Euro Sonderhauspreis anbieten?

    Da haben wir das Neueste, was den blöden, doofen, furchtbar fehlerbehafteten Hauptwerkmist um Längen übertrifft: entweder Sweelinq mit Billig-Kopfhörer; oder natürlich besser: ? simsalabimm: das neueste Streaming.

    Ladezeit: nur 10 sec, 3 Orgeln zur Auswahl ....

    Nur Einschalten: nur 17 999€.

    Drin ist ein Brummelsub im Wert von 150€ und 2 Mittel-Hochton-Jauler aus chinesischer Stäbchenproduktion.

    (Könnte exakt das Modell nennen....?)

    ....oder für die Kapelle oder Kirche das unheimlich starke Maui -System aus .....na von wo wohl.....das man auch von Amazon Warehouse Deals als Rückläufer für die Hälfte nachgeschmissen bekommt, falls das Einzelkind Disko machen möchte....????

    Und die Leute sind dann noch stolz wie Oskar....fühlen sich nicht selten "Premium"....

    Kennen aber den echten Orgelklang manchmal überhaupt nicht......egal.....

  • Die Gefahr könnte bestehen, dass Hersteller durch Klangverarbeitung mit digitalen Filtern z. B. Frequenzgänge "optimieren", damit die Frequenzgangkurve schön eben aussieht und die untere Grenzfrequenz möglichst niedrig (z. B. 16 Hz) angegeben werden kann. Das sind natürlich tolle Verkaufsargumente. Dass aber bei solchen Aktionen der Phasengang und das Impulsverhalten massiv leiden, lässt man in der Werbung natürlich unter den Tisch fallen. Welche Hersteller diese technischen Möglichkeiten in der Form heute tatsächlich für betriebswirtschaftliche Zwecke ausnutzen, entzieht sich meiner Kenntnis. Solche Produkte würde ich jedenfalls ungern kaufen wollen. Schaue ich in den Daten der von Dir verlinkten Abacus Lautsprecher, sehe ich tatsächlich solche vermutlich geschönten Frequenzgangkurven.

    Ist zwar schon etwas her der Beitrag, aber ich würde meine Überlegung dazu beitragen wollen :)

    Ich denke schon, dass Digital hier die bessere Wahl ist, zumindest dann, wenn an die Lautsprecher das Audiosignal auch Digital an die Lautsprecher geliefert wird. Der Vorteil wäre meiner Meinung nach, dass keine Verluste beim Transport entstehen durch Analoge Übertragung. Die Ausgabe erfolgt vom System Digital, wird so in die Lautsprecher geleitet und am Ende steht ein Analoges Signal welches verstärkt wird, aber nur noch einen sehr kurzen und definierten Weg zurücklegen muss, bis es endlich ausgegeben wird.

    Die wohl ungünstigste Kombination wäre aber wohl Analog vom System zum Lautsprecher -> interne Digitale Umwandlung zur Verarbeitung -> Analoge Ausgabe. Da hätten wir nämlich dutzende Stellen, wo das Signal Informationen verliert oder welche hinzugefügt werden.

    Spannend wär die Frage, wie sich der Einsatz verschiedener Digitaler Lautsprecher auswirken würde. Ob es da eine hörbare Latenz bei verschiedenen Modellen gibt?

    Melodeum.de - Wissenswertes zu Harmonium

  • Guten Morgen,

    stimme den meisten Aussagen von euch weiter oben zu.

    Mit folgenden Anmerkungen:

    - Mit dem erwähnten Antimode-Gerät lassen sich 4-6 Quadratmeter jedes beliebigen Raumes nach 10 min für Spieler und wenige Zuhörer komplett moden- und mulmfrei bügeln (wenn eine Messung nicht reicht: mit 3 Stück in 1-2 m Abstand.

    Weiter den Raum damit optimieren zu wollen, würde ich nicht probieren, weil dann das Gerät immer mehr störende Frequenzen z.B. an Ecken zwischen 2 Fenstern, Durchgängen etc. rausziehen müsste, was den Klang dann tatsächlich nicht mehr verbessern würde. In Kirchen intoniert man auch im Wesentlichen auf das Hauptfeld der Zuhörer.

    - Wenn ein Raum, wie heute manchmal in modernen Häusern, durch minimale Einrichtung wenig akustisch bedämpft ist, kann Raumbeschallung nix werden.

    Wir müssen in unserer Hörverarbeitung KLAR und eindeutig zwischen Direktschall und Reflexionen unterscheiden können. "Ballert" der Hörraum also auch und kommt dann der Hall der Samples dazu, wird das zu akustischem Müll-, Nerv- und Stressdurcheinander. Eine gute, "normale", eher leicht überdurchschnittlich akustische Dämpfung ist für ein solches Unterfangen Bedingung. Der Raum darf für diese Art keine ausgeprägte Eigenakustik haben.

    - Gegen manche Theorie hat ein kleiner Raum für Raumbeschallung ganz erhebliche Vorteile:

    Die benötigte Membranfläche der Lautsprecher, um etwa den Höreindruck wie auf dem PO-Bock zu erreichen ist ganz enorm geringer. Pfeifen haben mit Längs- und Querdruck und Rundumabstrahlung im Vergleich zu den meisten Lautsprechersystemen ein ungeheures Potential. In großen Räumen bräuchte man einen wahnsinns Aufwand, um dies einigermaßen nach zu bilden. Bei geeigneten Systemen im kleinen Raum (die Hochtöner müssen in dem Hörabstand seidig klingen!!), geht das enorm viel einfacher, trotz folgendem "Theoriewiderspruch":

    Die Moden und den Mulm bekommt man vollständig raus, aber physikalisch, unabänderlich raumgeometriebedingt, NICHT die Auslöschungen: Welle hin, Welle reflektiert zurück gegenläufig und der Bass ist dort und in dieser bestimmten Frequenz weg. Diese Auslöschungen sind in kleinen Räumen häufiger. Die gute Nachricht: sie stören überhaupt nicht, weil man die engen schmalbandigen Lücken nicht hört, wenn sie durch ein Antimode-Gerät zuverlässig bis an die "Lücken-Frequenzränder" sauber aufgefüllt werden.

    EIN TRAUM

    • Offizieller Beitrag

    stehende Wellen können sowohl in kleinen als auch großen Räumen auftreten. Das Gleiche gilt auch für Auslöschungen.

    Manchmal schleicht sich bei mir gedanklich vordergründig das absolute Bemühen der besten Abstrahlung des Orgelklanges ein.

    Ich habe viel mehr Freude daran ein schönes Orgelspiel zu hören oder selbst zu gestalten. Die Begeisterung des/der Vortragenden erfüllt die Herzen und Sinne.

    Bei solch einem Vortrag möchte ich denjenigen sehen der hinterher sagt:

    Das zweigestrichene Fis ist im Prinzipal 8' zu laut und der 32' Subbaß kommt nicht richtig durch.

    Wer nach einem gelungenen Vortrag auf solche Unzulänglichkeiten reflektiert hat nicht richtig zugehört.

    Aus diesem Grund reichen mir gute Lautsprecher in meinem Wohnzimmer.

    Selbst geringe Raummoden sind unwichtig. Wichtig ist mir die schöne Gemeinschaft mit der Freude an der Orgelmusik.

    Da punktet nicht im Übermaß die Technik.

    Da geht es um andere Dinge.

  • Es geht m.E. in einem Forum darum, z.B. junge (oder junggebliebene), offene, fragende Mitlesende vor den umständlichsten, auf Dauer überaus teuren und sehr unbefriedigenden Fehlern nach bestem Wissen und Gewissen ...und dauerndem eigenen Weiterlernen... zu beraten.

    (Viele Aspekte aktueller Technik gab es vor 10 Jahren noch gar nicht, war in manchen Aspekten kaum brauchbar und zielführend - oder war wahnsinnig teuer, umständlich und aus heutiger Sicht ein Irrweg.... )

    Darum schätze ich sehr den jungen Organisten, Orgellehrer (auch für seine Freundin), Chorleiter und geselligen Menschenfreund Kevin aus dem Oberbayrischen, der diesen Faden mit viel Neugier, Lernbereitschaft und - nach miserablen Erfahrungen - kluger, fragender Skepsis eröffnet hat.....!

    (....und mit dem jungen Paar ich lange telefoniert und korrespondiert habe, um das genaue persönliche Anforderungsprofil frei zu legen und DEREN Entwicklungswünsche und mittelfristige Ziele in diesem Bereich im offenen Gespräch festzustellen....)

    Herzliche Grüße

    Michael