Ihr Lieben,
ich brauch mal eure Hilfe. Ich bin im Hauptwerk-geschäft ziemlich neu und mir fehlt echt noch Basiswissen.
Ich habe mit dem einen oder anderen hier im Forum schon mal Kontakt gehabt und hab mich dir letzten Tage auch durch einige Seiten Forenbeiträge gewälzt.
Mich interessiert momentan der Unterschied zwischen in einem Raum (Wohnraum) abgegebenen Tönen, die a) von einem mechanischen Instrument und b) von einem digitalen, gesampelten Instrument .
Bisher dachte ich, da ja Hauptwerk gesampelte Klänge wiedergibt (die durch Mikrofone aufgenommen wurden), ist das Resultat relativ ähnlich dem Original. Gute Lautsprecher mal angenommen.
Je mehr ich mioch mit der Materie beschäftige, umso komplexer, schwieriger wird das Thema. Mein Kopf raucht. Und mein Hauptproblem: Ich verstehs nicht mal!
In einem Thread hier stand mal, dass die langen, stehenden, warmen Klänge eines Prästant 8` so gut wie nicht über normale Lautsprecher abgegeben werden können. Woanders stand, dass Frequenzen < 120Hz wohl sehr speziell behandelt werden müssten bei der Kanalzuweisung / Lautsprecheraufteilung. Ein Thread behandelte den Unterschied zwischen Schallstärke und Lautstärke (aber eben nur rudimentär, so dass ich nix für mich festhalten konnte). Woanders die Empfehlung, dass man inmitten eines Dreiecks von 3 Subwoofern sitzen sollte, damit sich Wellen von Basstönen nicht auslöschen.
Was ist es, dass diese Lautsprecherabgabe so kompliziert macht? Warum muss ein Lautsprechersound anders behandelt werden wie ein realer Pfeifenorgelsound?
Hintergrund: Ich hatte ja schon in einem anderen Thread kurz erwähnt, dass ich mir vor 25 Jahren den Traum einer Hausorgel erfüllt habe. Diese habe ich 1997 in meinem damaligen Kinderzimmer aufgebaut und auch mit einem Intonateur eingepasst und gestimmt. (war kein großer Akt, die Pfeifen waren ja hauptsächlich aus bestehenden anderen Orgeln weitergenutzt worden). Im Kinderzimmer gabe es einen Gang von ca. 1 m einmal um 3 Seiten der Orgel, vom Bett zum Fenster.
Diese Orgel habe ich vor einigen Jahren in mein neu erbautes Haus überführt. Das Leben meinte es sehr gut mit mir - ich habe mir den Luxus eines Orgelturms geleistet, d.h. zuerst war die Orgel da, dann der Grundriss des Zimmers und dann der umbaute Raum. (Für alle, die leichte Anzeichen von Neid erfahren - Stopp! die erste Woche nach Einzug musste ich im Garten p*nkeln und duschen gehen, es gab nur Estrich und geputzte Wände im Haus - eine harte Bewährungsprobe für die Ehe mit meiner Frau - dummerweise für eine Reihe von Jahren des Bastelns/Bauens).
Kurzum, ich hab irgendwann diese Hausorgel einfach aufgebaut und die Pfeifen reingestellt. Nichts nachintoniert (kann ich auch gar nicht), nichts gestimmt (da bin ich in der Orgelbauerlehre damals schon entnervt dran gescheitert). Nur in die Pfeifenbretter gestellt und gespielt. Und es klang alles sehr schön und nichts störte mich.
Nichtsdestotzotz kam jetzt vor einem Jahr ein Orgelbaumeister (in Rente) und ist durch alles mal durchgegegangen, einige Holzpfeifen waren gerissen und hauchten nur, das Quintadön überschlug sich bei paar Tönen in den 3. Teilton - offene Lötnaht, den Balg mussten wir neu beledern, das alte Gummituch war porös und es piffte heraus. Ich muss zugeben, dass alles störte mich nicht - ich habe es zum gewissen Teil nicht mal selbst gemerkt. Vermutlich Betriebsblindheit.
Was ich sagen will: mechanische Orgel: Zusammenbauen, spielen, happy sein.
Und jetzt lese ich hier die ganzen Für und Wieder für/gegen Mehrkanal, Lautsprecher A, B oder C, Ebenen in HW mit Einzeltonintonation, jahrelanges Try&Error.
Warum habe ich die Problematiken - stehende Wellen im Raum, örtliche Tonauslöschungen, etc. - nicht in meiner un-intonierten Orgel (gehabt)? (ich hab einen Subbass 16´ im Pedal >> 32,7 Hz >> 10,4m Wellenlänge, oder?)
Ich hoffe, die Frage ist nicht zu trivial. Aber ich finde keine Antwort darauf.
Liebe Grüße, Michael