• Anscheinend hat man sich bei Milan Digital Audio überlegt, das Weihnachtsgeschäft noch etwas zu beleben und hat damit wohl die Reseller ziemlich verblüfft. Als Hauptwerk-User muss man wohl doch die Hauptwerk Website von Milan Digital Audio im Blick haben, das Forum wird mit neuen Meldungen von offizieller Seite eher weniger bedacht. Hier bringt eine Anfrage im Bereich "Technical support" den Stein gerade ins Rollen.

    Die Ankündigung liest sich ziemlich vollmundig:

    "Hauptwerk 6 has been released and offers a long list of updates that you’ve been waiting for! This new major version boasts several updates to the Hauptwerk combination system, including important enhancements to the General pistons and Stepper sequencer and many new Favorite options focusing on organ, temperament and combination set Favorite options.

    Further updates to the already extensive MIDI system are included as well as higher fidelity updates for audio output. Please see the Hauptwerk 6 Release Notice for full details and all of the new features offered in the most comprehensive version of Hauptwerk released to date!"

    Wenn Sie das Tempo so beibehalten, können wir uns wohl jährlich auf eine neue Version freuen. Dafür, dass die Entwicklung von Hauptwerk V so lange gedauert hat, kam Hauptwerk VI ja geradezu mit Lichtgeschwindigkeit! Ob es allerdings tatsächlich eine "major version" ist? Für mich wäre es eher Hauptwerk 5.5 - aber nach der neuen Schreibweise funktioniert das ja nicht so wirklich - also: auf zu Hauptwerk VI ;)

    Orgelfex

  • Das ist ja echt ein ?

    In der Feature Liste habe ich nichts gefunden, was mich unbedingt Richtung HW6 lockt. Bleibt also immer noch die alte Frage, warum ich von HW4 weg sollte.

    Hat schon jemand nachgerechnet, ob man als HW4 Kunde billiger nach HW6 kommt als diejenigen, die für den HW5 Upgrade bezahlt haben?

  • Im Forum habe ich es etwas verblümter geschrieben, aber ich fühle mich von Hauptwerk verarscht. Letztes Jahr hat man mir 250$ aus den Rippen gedrückt und jetzt wieder 99$, ich glaube es hackt.

  • Um zu beurteilen, wie sehr User "abgezockt" werden, wäre es interessant zu wissen, wie viele Hauptwerk User es weltweit gibt. Und wie viele mittlerweile auf HW5 umgestiegen sind. Ich denke, für User, die nicht auf HW5 aktualisieren wollten, ändert sich die Situation durch HW6 nicht wirklich. Hat jemand eine Idee oder eine Vermutung wie groß der Markt ist?

    Grundsätzlich muss man ja sagen, dass der Markt nicht so attraktiv zu sein scheint, dass es Konkurrenz gäbe. Konkurrenz würde die Situation für uns sicherlich verbessern. Dies ist umso erstaunlicher, als dass es für andere Instrumente deutlich mehr Alternativen gibt. Vermutlich schreckt die Arbeit mit so vielen Pfeifen doch ab. Man muss ich vergegenwärtigen, dass für ein Surround Set mit mehreren Releases eine große Anzahl Audio-Dateien bearbeitet werden muss (Anzahl der Pfeifen x Anzahl Releases x Anzahl Kanäle). Da ist man schnell einmal bei mehreren 10.000 Audio-Dateien. Leider gibt es für viele Schritte keine vernünftige (Standard-) Software, so dass die meisten Sample Set Hersteller mit vielen, zum Teilen selbst entwickelten Tools arbeiten: ein Tool zum De-noisen (das ist fast immer ein kommerzielles Tool), ein weiteres zum Schneiden, eins zum Loopen, ein Tool, um den CUE-Marker zu setzen, ein weiteres, um die Tonhöne in die Audio-Datei zu schreiben (dies ist die Voraussetzung um verschiedene Stimmungen zu ermöglichen). Und leider erfordern einige Schritte immer noch viel Handarbeit. Bei diesen Schritten führt eine Stapelverarbeitung zu unschönen Ergebnissen. Also, alles in allem ein ziemlich arbeitsaufwändiges Geschäft für einen doch sehr kleinen Markt. Und genau das ist auch das Problem der Base-Software, die außer Orgel (und ein paar anderen Tasteninstrumenten) nichts (das soll nicht abwertend gemeint sein!) kann.

  • Dies ist umso erstaunlicher, als dass es für andere Instrumente deutlich mehr Alternativen gibt.

    Das dürfte wohl auch in der Natur des Instrumentes liegen. So eine Orgel ist jeweils ein ziemlich einzigartiges Instrument, beginnend bei der Disposition bis hin zur an den Raum angepassten Intonation.

    Es wäre mir neu, dass nach der Lieferung eines Flügels nochmal der Pianobauer kommt und anfängt, die Saiten einzeln mit einer kleinen Feile zu bearbeiten, um den Klang optimal anzupassen. Und auch bei der Größe des Raumes... ist der Flügel zu laut, bleibt der Deckel zu. Ist der Flügel zu leise muss der Pianist stärker in die Tasten hauen.

    Aber ist die Orgel zu leise? Da kannste maximal den Pfarrerssohn auf den Magazinbalg setzen, ansonsten sind die Möglichkeiten doch recht beschränkt.

  • Es waren wohl nicht nur die Reseller überrascht.

    Bitte keine Nebelkerzen werfen! Es geht hier doch nicht um die Metaphysik des Samplings. Vielmehr steht hier geschäftliches Verhalten zur Debatte.

    Zudem sehe ich einen Denkfehler, aus einem vorgeblich kleinen Markt das nihil obstat für offenbar unlauteres Geschäftsgebaren zu schlussfolgern.

    Matthias

  • Nach längerer Abstinenz stolpere ich gerade über Hauptwerk VI und dieses Forum...

    Ich schicke demnächst ein paar Bilder zu dem von mir angeregten Page Turner...
    @Dulzian, vielleicht meinst du so etwas? http://www.atmos.cat/2x2/tremp.pl

    Damit habe ich ein paar Modifikationen meiner Samples vorgenommen.

    Zu Hauptwerk VI schweige ich besser

  • Allerdings bringt mich letzterer Punkt auf den Gedanken, ob es nicht möglich ist, die Samples eines unverschlüsselten Sets durch ein externes Tool umzupitchen auf die gewünschte Stimmtonhöhe und Temperatur, und diese Samples dann zu nutzen als alternatives Sampleset? Dann bräuchte man nicht in Echtzeit umzupitchen.

    Weiss das jemand, ob es so ein Tool gibt (müsste natürlich billiger als 85€ sein... :) )

    Ich meine, mit Audacity kann man das tun, allerdings weiß ich nicht, ob Audacity einen Batch Modus enthält. Sonst müsste man jede Datei einzeln bearbeiten. Adobe Audition kann das auch im batch Modus, und mit hoher Qualität, aber das ist sicherlich teurer als das HW Upgrade.

  • Oh, danke - für mich war es nicht "natürlich", dass es sowas gibt - sonst hätte ich nicht gefragt.

    War mir schon bewusst, dass Du nicht fragen würdest, wenn Du es nicht kennst. Was ich damit ausdrücken wollte: Die HW-Community füllt gerne Lücken aus...

    Kann dieses Tool das, was ich möchte (also ein komplettes Sampleset umpitchen von in dem Fall 529Hz auf 440Hz, und von der mitteltönigen Stimmung auf gleichschwebend, so dass ich das Ergebnis-Sampleset dann wieder einlesen kann? Es kann ja ruhig stundenlang dauern, diese Prozedur, Hauptsache, es wird mit möglichst wenig Qualitätseinbußen umgewandelt. Das wäre dann wirklich klasse!

    Das sollte es können, es ist allerdings für dich ein bisschen Arbeit damit verbunden. Die Dokumentation zu dem Programm ist auf Deutsch und es liegen auch Beispieldateien bei. Schau dir am Besten mal die mitgelieferten Dateien für die Ott-Orgel an und experimentiere ein bisschen damit. Beachten solltest Du, dass das Programm aus der Zeit von HW1 stammt, als jede Pfeife noch genau eine Datei war. Das merkt man dem Programm in seiner Bedienung halt an.

  • Ein nicht verschlüsseltes Sample Set (fest) umzupitchen ist einfach. Im ersten Block (XML Node) _General findet sich der Eintrag AudioEngine_BasePitchHz. Hier kann man den gewünschten Base Pitch eintragen.

    Ob es Sinn macht, alle Samples umzupitchen, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich vermute allerdings, dass dies nicht der Fall. Die meisten Sample Set-Hersteller schreiben die Pitch-Information in in den smpl-Chunk jeder einzelnen wave-Datei (sustain und release). Beim Start liest Hauptwerk diese Daten aus. Ob dabei gerade eine Stimmung eingerechnet wird, sollte sich in der Performance nicht niederschlagen, denn es muss ja nur ein einziges Mal geschehen, nämlich beim Laden der Stimmdatei.

  • Ein kleiner Nachtrag. Ich traue mir das gar nicht, im HW-Forum zu posten, am Ende wird die Lücke noch geschlossen... wer noch HW V braucht, guckt euch mal den Link aus der E-Mail an, die ihr bekommen habt für den Download. Da hängt ein Parameter dran, an dem Link (das ist der Teil, der mit ?uid= beginnt). Löscht das mal. Dann funktioniert auf wundersame Weise der Download :D

    Und wer das nicht machen will... https://www.hauptwerk.com/download/15570/

  • Ja, tut es. Das stammt noch aus der Zeit, als GrandOrgue mehr oder weniger Hauptwerk 1 entsprach.

  • Sample Set-Lizenzen haben grundsätzlich nichts mit der Hauptwerk-Lizenz zu tun. Diese Lizenzen werden komplett unabhängig voneinander verwaltet, wie Du sehen kannst, wenn Du den iLok Lizenzmanager aufrufst. Da sich die Verschlüsselung von HW5 auf HW6 nicht geändert hat, habe ich bislang keine Probleme feststellen können -- wie zu erwarten war. Es ist damit auch nicht erforderlich, für HW6 Sample Sets erneut zu laden. Beim ersten Start eines Sample Sets wird lediglich der Cache neu generiert.

    Die Reihenfolge der Updates ist egal. Beim ersten Start von HW 6.0.1 sollte die iLok-Lizenz eingetragen sein.

  • Bei fast allen Sample Sets steht ja, dass die mit 48 khz und 24 bit aufgenommen sind. Ausnahme z.B. Anloo.

    Ist es davon abhängig, ob das Upgrade klanglich einen Unterschied macht?

    Bzw machen die maximal mit HW möglichen KHz (halt jetzt 96 Khz) einen Unterschied, wenn die Samples mit 48 Khz aufgenommen wurden?

    Oder hab ich da was falsch verstanden?

    Bei mir wäre das z.B. bei der Cavaille Coll Caen, oder der Trost Orgel in Waltershausen interessant, ob ich dort eine klangliche Besserung erzielen kann...?