Elektrische Orgeln statt Pfeifenorgeln in Kirchen - die Zukunft?

  • Das stimmt absolut, das Können des Spielers ist viel entscheidender als die Technik.

    Mir ist es im Leben auch schon öfters passiert, das ich versucht habe, mein nicht können durch bessere Technik ausgleichen zu wollen. Es ist halt einfacher sich irgendwas tolles zu kaufen, als sich stundenlang hinzusetzen und zu üben.

    Trotz allem macht es ja auch Spaß, statt zu üben, an seinem Hauptwerk Setup rumzutüfteln.

    Lumarus hatte sicher auch viel Freude am bauen seiner Orgel. Auch wenn ich es schade finde, das die kaum genutzt wurde und jetzt wieder abgebaut wird.

    Genau so ist es. Dem ist nichts hinzuzufügen!:thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Die Jugend sehe ich nicht als das Maß der Dinge. Wenn sie nicht in Kirchen kommen weil sie von Jesus begeistert sind, dann brauchen sie eigentlich auch gar nicht kommen.


    Die Kirchenorgel in Form der handwerklich gefertigten Pfeifenorgel ist ein gutes Stück solcher Tradition. Die elektrische Orgel ist dagegen ein Symbol für Schnelllebigkeit, Vergänglichkeit und Illusion.

    Danke Mike, genau so ist es. Der Glaube an Gott und Jesus ist nicht nur der Glaube an Ihre Existens, sondern ist eine Beziehung zu Gott und Jesus und mit ihnen als Christ das Leben zu gestalten.

    Es gibt so schöne, Gott zu Ehren gebaute Kirchen und Dome. Sie allein wirken durch die Architektur schon andächtig. Eine Pfeifenorgel mit einem tollen Prospekt unterstreicht schon im Äußeren diese andächtige Stimmung.

    Beides Gott zur Ehre und für uns Menschen eine besondere Stätte uns mit Gott zu verbinden.

    Man könnte noch einen Schritt weiter gehen und diskutieren in welchem Outfit ich zu IHM gehe.....

    Geht schon weit ins Thema Weltanschauung

    Nehmen wir mal den Petersdom.

    Eine volle Kirche. Der Gemeindegesang wird mit einer Pfeifenorgel begleitet deren Klang und Schalldruck mit Macht und Majestät die Gemeinde zu einem Lobpreis anfeuert.

    Stellen wir dort mal eine Concerto 469 (keine Schleichwerbung) mit vielen Lautsprechern hin. Die würden sich totschreien damit am Altar noch etwas ankommt. Und was da an Durchsichtigkeit des Klanges überhaupt noch ankommt kann ich mir gut vorstellen.

    Über Klangverschmelzung und Schalldruck haben wir diskutiert.....

    Zurück in das "normale" Kirchenleben.

    Viele Pfeifenorgeln verfallen zunehmend, einige Kirchen auch. Besonders die kleinen Dorfkirchen mit ihren Instrumenten. Für Instandhaltung oder Neubau ist kein Geld vorhanden.

    Und leider haben viele Organisten / Innen nicht die Fähigkeit zum Stimmen oder zur Durchführung einer leichteren Reparatur. Oft reicht, wenn nicht der Holzwurm alles zerfressen hat, das Auswechseln der Ventilbelederung und Einstellung der Traktur inkl Stimmung etc.

    Ich hab das an einer Dorforgel 2M + P 12 Register getan. War kostengünstig und eine Woche Arbeit.

    Dann kann eine Digitalorgel ein Ersatz sein. Den Neubau einer kleinen Pfeifenorgel (wenn die Vorhandene total marode ist) ziehe ich vor.

    Den direkten Unterschied kann ich auf der Hybridorgel demonstrieren.

    Bzgl. Preis und Langlebigkeit darf man sich nicht in die eigene Tasche lügen. Neue mechanische Pfeifenorgeln halten locker etliche Jahrzehnte und mehr. Digitalorgeln???????

    Ich kenne das Lager der NAK Berlin-Brandenburg.

    Defekte Viscount, Gloria, Johannus, Kienle, teils nur wenige Jahre alt, gammeln mit schönem Gehäuse und defekter Elektronik vor sich hin.

    Dann wird wieder eine neue Digitalorgel angeschafft usw.

    Fazit: Für ihn, den großen Gott, immer das Beste

    • Offizieller Beitrag

    Ja, es ist traurig, aber wir haben die Situation selbst herbeigeführt. Jetzt wird man nicht mehr drum herum kommen, Orgeln abzuwracken und Kirchen zu schließen und abzureißen. Auf die Kirchtürme braucht man da m. M. n. auch keine besondere Rücksicht mehr nehmen. Die Mehrzahl der Menschen wollte doch Veränderung - jetzt haben wir sie. Die wenigen Gläubigen, die jetzt vor Ort unter dieser Situation leiden, tun mir unendlich leid. Die übrigen Gläubigen verteilen sich halt auf die restlichen Kirchen. Dort schaffen sie es auch noch, eine Pfeifenorgel zu unterhalten. Die Leute in den Dörfern müssen eben enger rücken und sich flexibel zeigen. Dort muss man sich halt einige Dörfer weiter bewegen wo noch eine intakte Kirche ist, oder in die nächste Stadt fahren.

    Diese Entwicklung werden wir auch nicht mit unseren tollen Hauptwerk-Orgeln in Kirchen gestellt aufhalten. Im Gegenteil befeuern wir so noch den Werteverfall. Wir sind ja ständig dabei unsere eigenen Werte zu verraten. Der "interreligiöse Dialog" hat sich bereits so verselbständigt, dass unser eigener Glaube immer weiter in den Hintergrund rückt. Pfarrer, die Ramadan feiern und Bischöfe, die ihre Kreuze ablegen, sprechen eine Sprache, die an der Basis ankommt und breiten Anklang findet. Nur wenige scheinen den Kopf zu schütteln. Es ist gesellschaftsfähig geworden, sich den Medien anzuschließen und auf unsere Kirchen einzudreschen. Wer sich nicht mit wehenden Fahnen anschließt, die Kirche anzuprangern, der macht sich mittlerweile verdächtig, selbst in Missbrauchsfälle verwickelt zu sein, oder diese gutzuheißen. Jegliche Relation wird dabei völlig aus dem Blick verloren.

    Es gehört heutzutage zum guten Ton des aufgeklärten Menschen, sich von Jesus abzuwenden, ihn zu verraten und aus der Kirche auszutreten, sofern man jemals Mitglied so eines Vereins war. Religiöser Glaube ist heutzutage etwas für Dumme und christlicher Glaube im Besonderen. Es liegt ja an jedem Einzelnen, sich dem allgemeinen Trend anzuschließen, oder sich dem zu widersetzen. Auf der einen Seite haben wir modernes, aufgeklärtes Leben mit Spaßfaktor und moderner Technik, auf der anderen Seite "angestaubte Werte", Glaubensrituale mit "langweiliger" 8-4-2 Orgelmusik. Auf der einen Seite eine faszinierende Illusion und auf der anderen Seite eine langweilige Realität.

    Reale und virtuelle Pfeifenorgeln bringen das doch schön zum Ausdruck - oder nicht?

  • Thema Nachwuchs haben wir schon diskutiert.

    Wir hatten in unseren Kirchen in Berlin-Brandenburg auch die Idee, daß das Interessse Orgel spielen zu lernen mit der Größe und Qualität der Pfeifenorgel wächst.

    Schnell konnten wir feststellen, dass das Interesse von der Art und Größe der Orgel zum allergrößten Teil nicht abhängig und generell eher sehr schwach ist.

    In einigen Gemeinden stehen Digitalorgeln verschiedener Hersteller. In anderen Gemeinden unterschiedlich große Pfeifenorgeln.

    Vielleicht hilft es, die Jugend für echte Orgeln zu interessieren, wie hier:

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    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht hilft es, die Jugend für echte Orgeln zu interessieren, wie hier:

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    Von den Holländern können wir etwas lernen! :thumbup:Das ist eine wahre Orgelnation. :love:

    • Offizieller Beitrag

    Die Monarke Orgel, die sie in Kelkheim letzten Dezember rausgeschmissen haben, klingt deutlich mehr nach Pfeifenorgel als die neue Gloria. Außerdem sah das Gehäuse viel wertiger aus. Die Krönung ist natürlich, dass da noch eine Pfeifenorgel steht, die seit 15 Jahren nicht mehr spielfähig ist. Die Monarke sollte nur übergangsweise als Ersatz dienen, bis die Pfeifenorgel wieder geht. Da macht man es sich also bequem mit einem Orgelimmitat und statt 15 Jahre auf die Reparatur der Pfeifenorgel zu sparen, klopft man das Geld fürs nächste Elektronium raus.

    Ich kann mir alle Videos auf YouTube ansehen. Aber auf keinem davon klingt die Gloria nur ansatzweise gut. Die alte Monarke mit der selben Aufnahmetechnik aber besser. An eine Pfeifenorgel kommen letztlich beide nicht ran. Das hört man schon in den Aufnahmen. Dazu muss man nicht noch extra vor Ort reisen.

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  • Ich persönlich halte eine echte Orgel schon für das ultimative, aber unterm Strich ist es ja egal ob ich auf einer echten oder einem Kasten spiele der so klingt wie etwas das in die Richtung Orgel geht. Es geht ja primär darum was man aus diesem Kasten raus holt und das hängt nun einmal vom Musiker ab der den Kasten bedient.

    Man kann nun diskutieren ob man sich nun etwas leisten will das die nächsten 20 Jahre in gleicher Qualität Töne erzeugt aber nur einmalig ein paar Euro kostet, oder ob man sich für 500.000 Euro eine Orgel in die Kirche stellt die dann in Zehn Jahren wieder für 200.000 Euro restauriert werden muss. Investiere ich diese Million in ein Instrument, oder besser in die Ausbildung derer die musizieren können?

    Eine weitere Frage die ich mir stelle ist inwieweit unsere Orgeln überhaupt noch auf lange Sicht erhalten werden sollen? Jeder von euch der mit echten Orgeln zu tun hat wird vermutlich die letzten 5 Jahre durch den Klimawandel erlebt haben wie sehr die Instrumente leiden. Zumindest in unserem Land die Orgeln sind nicht für extreme und lange Trockenheit gemacht. Natürlich kann man auch Orgeln bauen die damit zurecht kommen, aber die meisten die jetzt überall reißen in der Trockenheit hilft das auch nicht mehr. Zugegeben die ganz alten die noch sehr massiv gebaut sind, denen macht es nicht so viel aus, aber unsere Orgeln mit feinster Mechanik ist ab Juni nicht mehr spielbar wenn ich nicht schon im Mai die nassen Decken in der Orgel an Wäscheleinen aufhänge...

    Wie gesagt, ich favorisiere die echte Orgel, aber wenn ich die Entscheidung habe ob ich nun an einer Gloria spielen kann die 365 Tage im Jahr einwandfrei funktioniert, oder eine echte Orgel habe die mit ganz viel Glück den nächsten Gottesdienst noch irgendwie übersteht, dann entscheide ich mich lieber für die Gloria. Ein halbes Jahr täglich drauf spielen und der Klang war schon immer so, gab es mal etwas das anders geklungen hat? Ihr wisst was ich meine :)

    Es gibt eben bei dem Thema nicht dieses Schwarz oder Weiß.

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    • Offizieller Beitrag

    Welche Orgel für 500.000 € muss denn alle 10 Jahre für 200.000 € renoviert werden? Dieser Orgelbauer hätte wohl das letzte mal eine Orgel gebaut. Von großartigen Orgelausfällen aufgrund von Klimawandel ist mir hier nichts bekannt. Unsere Orgeln sind jeden Tag spielbar. Das vergangene Jahr war außerdem eines der nässesten an die ich mich erinnern kann. Es gab eher Ausfälle bei elektrischen Orgeln aufgrund von zu viel Feuchtigkeit, die der Elektronik nicht bekommt.

    Die Experten hier sind auch der Meinung, dass die Orgeln nicht unter der Trockenheit leiden, sondern unter der zunehmenden Feuchtigkeit durch den Klimawandel alle anfangen zu schimmeln. Liest man den Artikel durch, dann stellt sich allerdings heraus, dass die Probleme einfach an falschem Heizen und Lüften liegen. Ein Effekt nicht des Klimawandels, sondern des Energiesparwahnsinns.

    https://www.br-klassik.de/aktuell/news-k…himmel-100.html

    Das Problem ist halt, je mehr Leuten das egal ist, was für eine Orgel angeschafft wird, umso weniger Pfeifenorgeln wird es auch geben. Ja, die Leute gewöhnen sich dann halt an den Klang, oder sie bleiben halt einfach weg. Da ja sowieso schon immer mehr weg bleiben, ist eh alles egal - oder?

  • Da ja sowieso schon immer mehr weg bleiben, ist eh alles egal - oder?

    Ich bezweifle aber dass die Orgel in irgendeiner weiße an dieser Entwicklung Schuld ist. Wobei primär den beiden Landeskirchen die Mitglieder weglaufen, die Freikirchen haben regen Zulauf. Meine Partnerin ist auch in einer evangelischen Freikirche und die müssen eher Leute abweisen weil sie zum Gottesdienst keinen Platz mehr haben, während in den Landeskirchen die 15 üblichen Verdächtigen jeden Sonntag dasitzen...

    Naja vielleicht ist das eine friedliche Reformation der Landeskirchen die sich zu lange auf ihrem Stand ausgeruht haben...

    Welche Orgel für 500.000 € muss denn alle 10 Jahre für 200.000 € renoviert werden?

    Naja die ganzen Wartungsverträge kosten ja auch einiges und alle 10-20 Jahre sind eben einige Teile an der Reihe die mal nachgebessert werden müssen wie Ventilklappen und so weiter. Dazu kommt ja auch das Problem der fehlenden Orgelspieler. Eine Orgel die jeden Tag einige Stunden gespielt wird, die wird vermutlich in 10 Jahren einwandfrei sein. Eine Orgel die nur einmal die Woche 10 Minuten im Gottesdienst gespielt wird, die wird in einem Zustand sein der eine Sanierung rechtfertigen wird. Das schlimmste für eine Orgel ist, wenn die Mechanik nicht bewegt wird. Eine Orgel die heute gebaut wurde kann in einem Jahr ein Totalschaden sein wenn sie nicht gespielt wird.

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    • Offizieller Beitrag

    Wenn nicht gespielt wird, kann man sich doch aber auch die elektrische Orgel sparen.
    Dass die Freikirchen Zulauf haben, kann ich gut glauben. Aber ich denke nicht, dass dadurch die Zahl der Gläubigen insgesamt stabil bleibt. Was Monart für Monat aus der katholischen Kirche und aus den evangelischen Landeskirchen austritt ist schon eine andere Hausnummer. Sicher ist das nicht die Schuld der Orgeln. Aber die wären auch nicht wegen einer Gloria oder Hauptwerk-Orgel geblieben. ;)

  • @Ebi was ich im Grunde meine ist, dass wenn eine Gemeinde knapp bei Kasse ist eben geschaut werden muss was Sinn macht. Eine Orgel bedeutet eben laufende Kosten und keinem ist geholfen wenn dann am Ende des Tages eine Orgel unterhalten wird, aber kein Musiker da ist. Im Grunde sollte man sich auch nicht komplett dem Fortschritt verschließen und schauen ob es nicht auch abseits der Pfeifenorgel und Simulation Alternativen gibt. Ich hatte vor kurzem eine Freikirche besucht, die standen vor der Wahl des Instrumentes und die haben nach Abwägung aller Überlegungen gerechnet, dass eine winzige Orgel vom Preis und dem Klang sowie den laufenden Kosten zu viel für die Gemeinde für zu wenig nutzen ist. Dann haben sie sich für eines der größten Wersi Modelle mit drei Manuale und Vollpedal entschieden. Der Organist hat eine Vollzeit Anstellung, Lehrgänge bekommen und spielt an diesem Gerät alleine ein ganzes Orchester. Mal ein Choral mit gesampelter Orgel, dann eine Meditation mit ganzem Orchester und dann ein modernes Stück mit E-Gitarre, Schlagzeug und so weiter. So was ist ja nun nicht die schlechtere Entscheidung gewesen. Ich sehe eben den Konflikt, viel Geld für das Instrument, aber den der sich vorbereitet und Jahre übt mit einer witzigen Pauschale bezahlen. Da wird bald keiner mehr da sein, der als Laie für 18 Euro den gesamten Sonntag spielt und dann auch noch unausgesprochen erwartet wird dieses Geld an Ende des Jahres zu spenden.

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  • Ich spiele auf Instrumenten aus beiden Welten. In meiner Kirche steht eine dreimanualige Schmid-Orgel mit 32 Registern, die nach dem Umbau und der Neuintonierung sehr viel interessanter und wärmer klingt. Zuhause übe ich auf einer Ahlborn-Präludium III zusätzlich mit GrandOrgue mit einem sehr guten Lautsprechersystem. Beide Instrumente haben ihren Reiz. Was die eine Orgel kann, kann die andere nicht und umgekehrt. Eine Pfeifenorgel gegen eine digitale Orgel auszutauschen wäre für mich nicht denkbar, schon allein wegen der Wertigkeit eines echten Instrumentes. Was ich mir wiederum vorstellen könnte, wäre eine Kombination beider Welten.

    Ich habe mir mal viel Zeit genommen und meine echte Orgel mit den Klängen aus GO kombiniert. Natürlich war das sehr umständlich zu spielen, da meine Schmid keine Midi-Tastatur hat. Also habe ich die Sounds eben mit einem Keyboard angesteuert, das auf dem Deckel des Spieltisches lag. Bis aus der Kombi etwas vernünftiges rauskam war ein Tag vergangen mit Intonierung des Samplesets, verschiedenen Lautsprechern, und deren Position ausprobieren, Stimmung etc.

    Abends dann war ich erstaunt, welch großartigen Möglichkeiten eine solche Hybridorgel bieten könnte. Allerdings - das ist für viele Organisten eher nichts, das sie sich viel mit Computer-und Tontechnik auseinandersetzen müssten.

    Ich habe mal die eventuellen Umbaukosten für meine Orgel kalkuliert. Neben der Midifizierung von drei Manualen und Pedal käme das Rechnersytem mit 8-kanaligem Interface plus 9 Lautsprechern dazu. Ruckzuck kam ich auf ca. 30.000.-€, wenn ich vieles selbst machen würde. Der KV mit Pfarrer war jedenfalls sehr erstaunt über die neuen Klangmöglichkeiten und vielleicht gehen wir das Projekt ja mal an. Ansonsten bin ich auch so glücklich mit meinen Tastenkästen.

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  • "Elektrische Orgeln statt Peifenorgeln in Kirchen - die Zukunft?"

    Kann bitte mal jemand die Überschrift des Fadens korrigieren? "Peifen" erinnern mich irgendwie an die Aussprache von "Monty Phython" bei merklichem Desiderat im Frontzahnbereich. Inhaltlich war es auch noch etwas ganz anderes. Meine ich jedenfalls.

    Musikalische Grüße

    Matthias

  • Insulaner 13. Februar 2022 um 18:19

    Hat den Titel des Themas von „Elektrische Orgeln statt Peifenorgeln in Kirchen - die Zukunft?“ zu „Elektrische Orgeln statt Pfeifenorgeln in Kirchen - die Zukunft?“ geändert.
  • Von der Logik hätte man dann ja eine Dry Aufnahme und konnte einen IR Hall zufügen. Anders herum in einem großen Gewölbe mit digitaler Orgel wäre es wohl das beste ein Dry Set zu nutzen ohne Hall und den Raum das überlassen. Eine Pfeife hat ja an einer echten Orgel auch noch keinen Hall.

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